Sehr viel mehr ältere Menschen

Eine gute Entwicklung: Länger bei guter Verfassung das Leben genießen.
Eine gute Entwicklung: Länger bei guter Verfassung das Leben genießen. Foto: © Robert Kneschke - Fotolia.com

Eine gute Entwicklung: Länger bei guter Verfassung das Leben genießen. Foto: © Robert Kneschke – Fotolia.com

Wenn von demografischem Wandel die Rede ist, dann heißt dass: Es gibt weniger Kinder und mehr ältere und alte Menschen. Mehr ältere und alte Menschen bedeutet, dass die Menschen länger leben – und das ist eine gute Nachricht. Sie steht dafür, dass es uns in unserer Gesellschaft besser geht als in armen Gesellschaften, in denen viele Menschen früh sterben. In Deutschland liegt die Lebenserwartung bei 81 Jahren, im afrikanischen Sierra Leone zum Beispiel nur bei 45 Jahren.

Immer weniger junge Menschen.

Da die Geburtenrate in Deutschland stetig gesunken ist, entsteht durch die in Deutschland hohe Lebenserwartung eine deutlich andere Verteilung zwischen Alt und Jung. Die im Folgenden genannten Zahlen basieren auf der „Bevölkerungsprognose 2014 – 2030“ des Landkreises Osnabrück. Wie nahe sie an der Realität sind, wird sich erst noch zeigen. Aber selbst wenn die Prognose-Experten um einiges daneben liegen – der Trend ist eindeutig: viel mehr Ältere, immer wenige Junge.

Ein Problem, das andere Orte und Regionen plagt, haben die Orte der Samtgemeinde nicht: einen Einwohner-Schwund. Mancherorts steigt die Einwohnerzahl sogar. Altersmäßig verschieben sich die Größenordnungen aber beträchtlich.

In Ankum kommen zum Beispiel derzeit 1.663 Ältere (60- bis über 90-Jährige) auf 1.614 junge Menschen (bis 19 Jahre). Es steht also etwa 50:50. In 15 Jahren sollen 1.547 Junge 2.601 Älteren gegenüberstehen. Damit sänke der Anteil der Jungen auf nur noch 37% gegenüber 63% ältere Menschen. Und so kennt auch das Durchschnittsalter in allen Orten nur eine Richtung: nach oben.

Mit dabei beim Seniorensicherheitstraining: Bürgermeister Horst Baier (2. von links), die Seniorenbeauftragte Gabriele Linster (rechts neben ihm) und Hubert Meyer, der Beauftragte für Menschen mit Behinderungen (rechts).

Mit dabei beim Seniorensicherheitstraining: Bürgermeister Horst Baier (2. von links), die Seniorenbeauftragte Gabriele Linster (rechts neben ihm) und Hubert Meyer, der Beauftragte für Menschen mit Behinderungen (rechts). © Foto: Samtgemeinde Bersenbrück.

Verkehrstraining für ältere Menschen.

Älter zu werden kann auch mit Problemen verbunden sein. Mitte März hatte Gabriele Linster, die Seniorenbeauftragte der Samtgemeinde, zu einem Seniorensicherheitstraining vor der Marktschule in Bersenbrück eingeladen. Die Teilnehmer lernten von Polizei und Verkehrswacht, wie man sich trotz Einschränkungen, zum Beispiel durch einen Rollator, leicht und sicher im Verkehr bewegen kann. Mit dabei war auch Samtgemeinde-Bürgermeister Horst Baier. Was er als Erfahrung mitnahm, postete er bei facebook: „Durch einen Spezialanzug mit Gewichten an Beinen, Armen und auf der Schulter fühlt man sich 30 Jahre älter. Ist eine ganz andere Erfahrung, durch die ich die Probleme älterer Menschen etwas besser nachvollziehen kann.“

Die Russlanddeutschen waren und sind ein Gewinn.

Der starke Zuzug von Deutschstämmigen aus der ehemaligen Sowjetunion hat für einen kräftigen Bevölkerungszuwachs in der Samtgemeinde Bersenbrück gesorgt. Ohne die Russlanddeutschen wäre der Trend zur Überalterung noch deutlicher ausgefallen.

  • Ankums Bevölkerung stieg z. B. zwischen 1990 und 2000 um 1.756 Einwohner (von 5.255 auf 7.011). Bersenbrück wuchs zwischen 1990 und 2000 um 1.984 Menschen (von 5.767 auf 7.751).
  • Die Einwohnerzahl der Samtgemeinde Bersenbrück stieg zwischen 1987 und 2000 um gut 40% (von 19.300 auf 27.149 Einwohner).

PrognoseDas „Polster“ Spätaussiedler ist jedoch aufgebraucht. Inzwischen tut sich nur noch wenig bei den Einwohnerzahlen. Umkehrbar ist die Entwicklung in Richtung Überalterung nicht. Abgemildert werden könnte sie jedoch, hier wie in ganz Deutschland, durch mehr Zuwanderung.

Wie sich die Einwohnerzahlen laut Prognose bis 2030 verändern und das Verhältnis zwischen Alt und Jung, zeigen diese Übersichten.

Einwohnerzahlen
20152030+/- Einwohner
Alfhausen3.7793.785+ 6
Ankum7.3997.874+ 475
Bersenbrück 8.1548.654+ 500
Eggermühlen 1.7351.707- 28
Gehrde 2.4462.325- 121
Kettenkamp 1.7521.832+ 80
Rieste3.3653.635+ 270
Samtgemeinde 28.51729.834+ 1.317
Altersgruppe bis 19 Jahre20152030Veränderung
Alfhausen913805- 11,80 %
Ankum1.6141.547- 4,20 %
Bersenbrück1.9501.777- 8,90 %
Eggermühlen406341- 16,00 %
Gehrde610448- 26,50 %
Kettenkamp431412- 4,20 %
Rieste735717- 2,40 %
Samtgemeinde6.6596.046- 9,20 %
Altersgruppe bis 60 bis 79 Jahre20152030Veränderung
Alfhausen621978+ 57,50 %
Ankum1.3462.071+ 53,90 %
Bersenbrück1.4792.263+ 53,00 %
Eggermühlen326450+ 38,00 %
Gehrde393663+ 68,70 %
Kettenkamp292428+ 46,60 %
Rieste5871.030+ 75,50 %
Samtgemeinde5.0277.887+ 56,90 %
Altersgruppe über 80 Jahre20152030Veränderung
Alfhausen173216+ 24,90%
Ankum317530+ 67,20%
Bersenbrück388480+ 23,70%
Eggermühlen5991+ 54,20%
Gehrde10778- 27,10%
Kettenkamp72101+ 40,30%
Rieste119180+ 51,30%
Samtgemeinde1.2311.627+ 32,20%
Durchschnittsalter20152030Jahre
Alfhausen40,243,9+ 1,7
Ankum41,245+ 2,8
Bersenbrück40,944,3+ 3,4
Eggermühlen41,144,2+ 3,1
Gehrde4044,2+ 4,2
Kettenkamp40,142,9+ 2,8
Rieste41,445,1+ 3,7
Samtgemeinde40,844,5+ 4,5
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