Stromtrasse: „Ein erster gemeinsamer Erfolg“

Mit 3,9 km Erdverkabelung im östlichen Ankum geht Amprion in den weiteren Planungsprozess zum Bau einer 380 kV-Leitung zwischen Cloppenburg und Merzen. Darüber informierte Amprion die Gemeinde bei einem Gespräch in Ankum.

Braun: Die vorgesehene Erdverkabelung. Die von Amprion benannte „Vorzugstrasse“ ist die, die in der Mitte verläuft.

Am 7. März fand im Rathaus Ankum ein Gespräch zwischen Amprion und der Gemeindespitze statt, heißt es in einer Presse-Info. Wie Bürgermeister Detert Brummer-Bange mitteilt, informierte Amprion bei diesem Termin über eine Änderung seiner bisherigen Planung bezüglich eines Trassenverlaufs östlich von Ankum, der von Amprion als „Vorzugstrasse“ benannt worden war. Diese Trasse wurde von Amprion in diesem Bereich bislang durchgängig als Freileitung geplant.

Im Juli 2016 informierte sich eine Gruppe aus der Samtgemeinde über die Amprion-Erdverkabelung. Mit dabei: Vertreter von Bürgerinitiativen, Ratsmitglieder aller Fraktionen, die Bürgermeister von Ankum und Gehrde sowie Vertreter der Samtgemeindeverwaltung.

Der neue Vorschlag von Amprion sieht nunmehr ein Teilstück Erdverkabelung mit einer Länge von 3,9 km vor. „Nach den Vorstellungen von Amprion soll dieses Teilstück im Norden in Sitter – ein Stück nördlich des Sitter Wegs – beginnen und im Süden in Tütingen etwa auf der Höhe Fürstenauer Weg enden.“

 

„Kann andere sachliche Gründe geben für längeren Verlauf“.

Teilstück Erdverkabelung.

Der Erdverkabelungsvorschlag von Amprion basiert darauf, so Brummer-Bange, dass 400- bzw. 200-Meter-Schablonen um Häuser gelegt wurden. Amprion musste sich da, zeigen die Unterlagen des Unternehmens, korrigieren.

So schreibt Amprion: „Bei der Auswertung der Hinweise aus dem Beteiligungsverfahren wurde festgestellt, dass die vorgenannten ALKIS Daten Ungenauigkeiten aufweisen, so dass einzelne Wohngebäude bisher in den Antragsunterlagen nicht berücksichtigt wurden. Aufgrund der bisher unberücksichtigten oder fehlerhaft abgegrenzten Wohngebäude, sind daher stellenweise Änderungen bzw. Neubewertungen der Engstellensteckbriefe erforderlich.“ Aufgrund der eingebrachten Hinweise wurden die Engstellensteckbriefe Nr. 7 („Sitter“) und Nr. 8 („Rüssel“) angepasst und neu bewertet. Als zusätzliche Engstelle wurde der „Kattenberg“ aufgenommen, der sich zwischen den Engstellen Sitter und Rüssel befindet.

Ob der bisherige Erdverkabelungsvorschlag von Amprion Bestand hat, müsse sich aber erst noch erweisen, so der Bürgermeister von Ankum, denn „es kann auch andere sachliche Gründe für einen längeren Erdverkabelungsverlauf geben“.

Dass Amprion seine bisherige Planung änderte, bezeichnen Bürgermeister Brummer-Bange wie auch Samtgemeindebürgermeister Dr. Horst Baier als „gemeinsamen ersten Erfolg aller, der Bürger wie der Politik, die sich engagiert haben.“

Am Anfang und am Ende der Erdverkabelungsstrecke müssen große Kabelübergabestationen errichtet werden (je auf einem Raum von 1 ha und mehr). Eine modernere Verlegetechnik durchsetzen, dafür bräuchte es des politischen Willens der großen Politik.

 

Demo in Bersenbrück 2016. Hier gar keine Trasse wäre den Demonstranten wie der Politik das Liebste (rechts vorne: Samtgemeindebürgermeister Horst Baier, links, rötliches Hemd: Ankums Bürgermeister Detert Brummer-Bange).

 

Erörterungstermin am 6. Dezember. Autobahntrasse vom Tisch.

Im Rahmen des laufenden Raumordnungverfahrens zur Höchstspannungsleitung Cloppenburg – Merzen findet am 6. Dezember der Erörterungstermin des für die Trassenplanung zuständigen Amtes für regionale Landesentwicklung (ArL) statt. In diesen Termin wird Amprion mit dem in Ankum vorgestellten Vorschlag Teilerdverkabelung gehen. Die letzte Entscheidungsinstanz ist das ArL jedoch nicht, denn dem Raumordnungsverfahren folgt noch das Planfeststellungsverfahren.

Die Trasse solle an der Autobahn A1 verlaufen, war eine zentrale Forderung der Ankumer Bürgerinitiative und der Ankumer Politik. Aber diese Variante ist vom Tisch.

Unterlagen zum Erörterungstermin. Siehe: https://www.arl-we.niedersachsen.de/startseite/wir_ueber_uns/strategie_und_planung/raumordnung/raumordnungsverfahren/laufende_raumordnungsverfahren/380kvccmniedersachsen/raumordnungsverfahren-fuer-die-planung-der-380kv-leitung-conneforde–cloppenburg-ost–merzen-160695.html

 

 

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