Große Pflanzaktion: 600 Sträucher, 20 Bäume

Mehr Blühendes, mehr Grün in Ankum: Die Gemeinde startete eine 1. Pflanzaktion unweit der Tütinger Straße. Auswachsen wird sich, was da in die Erde kam, zu einer Naturoase mit parkähnlicher Anmutung.

Bäume und Hunderte Sträucher pflanzen: Das bereitete Ralf Gramann sichtlich Freude.

Was wird denn das? Über Tage zog, was sich am Karlsplatz auf einer 2.080 qm großen Rasenfläche tat, neugierige Frager an. Auf gut 1.000 qm dieser Fläche unweit der Kita St. Nikolaus ist inzwischen nichts mehr, wie es war: statt Rasen nunmehr 600 Sträucher und 20 Bäume.

 

Ein blühender und grüner „Hegebusch“.

Vorher: Nur eine Rasenfläche.

An vier Tagen wurde gebuddelt und gepflanzt. Noch sieht das Ergebnis der Aktion recht unscheinbar aus. Das wird sich jedoch ändern, wenn dieser frisch angelegte „Hegebusch“ mehr und mehr aufblühen und grünen wird. So ein Hegebusch besteht immer aus einem Pflanzenmix. In diesem Fall aus 600 blühenden und immergrünen Sträuchern, vornehmlich einheimischen wie Flieder, Schlehe, Felsenbirne, Forsythie, und aus 20 Bäumen wie Linde, Buche und Platane. Im April wird seitlich noch ein Blühstreifen angelegt.

Auf der nicht bepflanzten Fläche vorne wird noch ein Blühstreifen angelegt. Die bisherigen Arbeiten wurden am heutigen Montag, 25. März, beendet.

Die Naturoase am Rande der Siedlung „Im Grunde“ wird nicht nur eine Augenweide sein. Sie ist vor allem ein Schutzraum, ein Lebens-, Nist und Brutraum für Tiere, ein Sicht- und Windschutz, und sie bindet Luftfeuchtigkeit, Wärme, Staub und Lärm.

 

Das Ziel: Mehr Naturvielfalt in Ankum.

Für mehr Naturvielfalt zu sorgen, hat sich die Gemeinde Ankum auf die Fahnen geschrieben.

Weitere Baugebiete, immer mehr bebaute Flächen; auch in Ankum statt blühender Vorgärten und Gärten immer mehr Verschotterung: Der zunehmende Schwund an Natur hat weit reichende Folgen (mehr dazu hier), denn mit diesem Schwund verschwindet zugleich Kleingetier wie Insekten, Schmetterlinge und Vögel. Dieser Entwicklung etwas entgegenzusetzen, dient das Projekt, gemeindeeigene Flächen ökologisch aufzuwerten.

Als Bürgermeister Detert Brummer-Bange (links) samt Hund zum „Tatort“ kam, lag noch sehr viel Pflanzarbeit vor Ralf Gramann und den übrigen Aktiven.

Bürgermeister Detert Brummer-Bange, der am ersten Pflanztag vor Ort war, freut sich, wie er sagte, „schon jetzt darauf, in ein paar Wochen Grün und Blüten zu erleben und bei Sonnenschein ein reges Summen und Brummen zu vernehmen“. Sein Dank galt Ralf Gramann für die Planung und die maßgebliche Beteiligung an der Umsetzung.

 

Reichlich Arbeit. Positive Reaktionen.

Es braucht Fachwissen für so eine Pflanzaktion, und das brachte Ralf Gramann ein, Gärtnermeister und Mitglied des Gemeinderats. Er entwarf zunächst einmal einen Plan, stellte den Pflanzen-Mix zusammen, organisierte und dirigierte die Arbeiten und packte selbst tatkräftig mit an.

Vor dem Pflanzen musste erst einmal die Forstfräse zur Bodenbearbeitung zum Einsatz kommen.

Bevor gepflanzt werden konnte, musste, um den Boden zu bereiten, mit einer Forstfräse recht schweres Gerät zum Einsatz kommen. Die Fräse kam von der Firma Dettmer und wurde von Jürgen Kessens bedient.

Per Minibagger wurden dann Löcher für die großen Pflanzen ausgehoben, die per Radlader zu ihrem Bestimmungsort gelangten. Per Schaufel waren schließlich noch Hunderte kleine Löcher auszuheben. Für ein Dutzend der Bäume Halterungen zu bauen und anzubringen, kostete so einige Zeit. Woher Wasser zum Bewässern nehmen? Da wurde mit einem entsprechenden Aufsatzteil der Hydrant „angezapft“.

Hinten kommt per Radlader ein Strauch an seinen Platz, rechts wird an der Baum-Halterung gearbeitet.

Angesichts der zahlreichen Verschotterungen, die es inzwischen in Ankum gibt, könnte man meinen, es bestehe kaum noch Interesse an Natur. Ralf Gramann erlebte das an den Pflanztagen anders. Er hörte nur positive Reaktionen ob der Aussichten, dass hier in großem Stil gepflanzt wird. Die vorherige reine Rasenfläche zog weder Menschen noch Schmetterlinge oder Vögel an. Dass die Neuanlage die Fläche auch für Menschen attraktiver macht, zeigte Ralf Gramann die Anregung eines Passanten, dort auch eine Bank aufzustellen.

 

Erste zarte Forsythien-Blüten.

Mehr Naturvielfalt: Das war erst der Anfang.

Der just angelegte Hegebusch soll sich weitestgehend selbst überlassen bleiben. Im Kopf war Ralf Gramann zum Ende der Arbeiten schon einen Schritt weiter.

Nach dieser Frühjahrspflanzung wird im Herbst das nächste Projekt realisiert – und da hat der Gärtnermeister schon so seine Ideen. Bürgermeister Detert Brummer-Bange bestätigt, dass die Gemeinde bereits weitere Flächen, die bislang nur Rasenflächen sind, für eine ökologische Aufwertung ins Auge gefasst hat.

Mit jeder Stunde Arbeit nahm das Ganze mehr und mehr Gestalt an.

 

Den Pflegeaufwand gering halten. Freude bereiten.

Der Pflanzbereich am Karlsplatz wurde so angelegt, dass die Rest-Rasenfläche gut zu mähen ist. Weil alle Orte ständig wachsen, haben die Bauhof-Mitarbeiter der Samtgemeinde immer mehr zu tun, was mit steigenden Kosten verbunden ist. Mehrarbeit zu vermeiden, ist darum auch in Ankum das Ziel.

Man glaubt gar nicht, wie viele einzelne Sträucher in jedem Bund stecken. 600 waren es insgesamt.

Kostenbewusst war Ralf Gramann auch beim Einkauf der Pflanzen. Makellos gewachsene Bäume sind z. B. teurer als solche, die nicht höchsten Schönheitsansprüchen entsprechen. In so einem Hegebusch fallen kleine Wuchsmakel aber gar nicht weiter auf. Als Teil des großen Ganzen machen solche Bäume trotzdem eine gute Figur.

Freude bereiten kann die neue Naturoase den Bewohnern der Siedlung „Im Grunde“ und jeden, der an ihr vorbeikommt. Und das sind allein schon durch die Kita St. Nikolaus tagtäglich viele Eltern und Kinder. Je mehr sich die Anlage auswächst, desto mehr Freude dürfte aufkommen – bei Groß wie Klein. Und hier noch ein paar weitere Bild-Impressionen von der Pflanzaktion:

Per Radlader schaffte Ralf Gramann die „dicken Brocken“ zu ihrem Bestimmungsort.

Die große „Sandkiste“ zog im Laufe des Spätnachmittags so einige Kinder an.

Etwas Grün stach schon am 2. Arbeitstag, als der Bürgermeister vorbeikam, aus dem Braun von Erde und Sträuchern heraus,

Noch sind die vielen Stäucher nur bei genauem Hinsehen zu sehen. Wenn das Grün sprießt, wird sich das ändern.

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