1. Ampel-Tag: „Ätzend“.

Dicht gedrängt, teilweise mit längerem Rückstau: der Verkehr auf der B 214 am 1. Ampelt-Tag in Ankum.

Der 1. Ampel-Tag hat die Ankumer beschäftigt. Die ersten Eindrücke: sehr viel Verkehr auf der B 214. Aus der Alfhausener Straße floss der Verkehr größtenteils gut ab.

Dicht gedrängt, teilweise mit längerem Rückstau: der Verkehr auf der B 214 am 1. Ampelt-Tag in Ankum.

Dicht gedrängt, teilweise mit längerem Rückstau: der Verkehr auf der B 214 am 1. Ampel-Tag in Ankum.

 

Was bedeutet die Sperrung der B 68 – wegen des Umbaus eines Kreisels in Bersenbrück – für Ankum? Wer Autofahrer am Montag zu ihren Berufsverkehrserfahrungen befragte, bekam überwiegend Reaktionen zwischen „ätzend“ und „furchtbar“ zu hören“. Gegen 11 Uhr schloss eine Fachkommission ihre ersten Beobachtungen am 1. Ankumer Ampel-Tag ab.

 

Abbiegende Lkws taten sich teils schwer mit dem wenigen Platz im Bereich Alfhausener Straße.Auch der Lkw auf dem Foto rechts hatte Mühe, aus der Alfhausener Straße nach links um die Ecke abzubiegen. Er brauchte dafür mehr Platz als die reine Fahrbahnbreite.

Abbiegende Lkws taten sich teils schwer mit dem wenigen Platz im Bereich Alfhausener Straße. Auch der Lkw auf dem Foto rechts hatte Mühe, aus der Alfhausener Straße nach links um die Ecke abzubiegen. Er brauchte dafür mehr Platz als die reine Fahrbahnbreite.

 

Schwierige Verkehrsbedingungen, vor allem Brennpunkte, werden von einer Verkehrssicherheitskommission beobachtet. In Ankum waren mehrere Experten unterwegs. Sie registrierten vor allem als Problem: die Folgen der Ampelregelung für die B 214. Eine der ersten Erkenntnisse: An der B 214 sollten keine Autos parken, denn die verlangsamen und stoppen den Verkehr zusätzlich. Die Lage in Ankum wird weiter beobachtet um zu eruieren, ob und welcher Handlungsbedarf besteht.

 

Trotz hoher Belastung: Alfhausener Straße ist im Vorteil.

Mit diesem Polizeifahrzeug kamen am Montag Verkehrsexperten nach Ankum, um die Lage zu begutachten.

Mit diesem Polizeifahrzeug kamen am Montag Verkehrsexperten nach Ankum, um die Lage zu begutachten.

Die Alfhausener Straße ist – wie die B 214 ab der Einmündung Alfhausener Straße in Richtung Bersenbrück – durch die Umleitung und das dadurch höhere Verkehrsaufkommen betroffen. Aus Experten-Sicht ist jedoch die B 214 das größere Problem. Der Grund: Aus der Alfhausener Straße kann der Verkehr durch die Ampel in beide Richtungen, Richtung Lingen und Bersenbrück, gut abfließen. Auf der B 214 drohen dagegen die größeren Stopp- und Stauprobleme.
Unter Beobachtung der Experten steht der gesamte Bereich. Er steht aber vor allem ganztägig unter Beobachtung der Anwohner. „War schon ziemlich viel“, sagte ein Anwohner der Alfhausener Straße zum Berufsverkehr am Montagmorgen und dem damit verbundenen Verkehrsaufkommen. Wer direkt bei der Ampel wohnt, ist ganztägig betroffen, denn es halten ständig Autos und fahren wieder an, darunter sehr dicke Brummis. Da fallen dann auch schon mal drastischere Worte.

 

Es gab zeitweise einen Rückstau in der Alfhausener Straße, so am Nachmittag gegen 17 Uhr, aber größtenteils floss der Verkehr recht gut ab.

Es gab zeitweise einen Rückstau in der Alfhausener Straße, so am Nachmittag gegen 17 Uhr, aber größtenteils floss der Verkehr recht gut ab.

 

Ausfahrten frei halten: Nicht alle hielten sich an die Regeln.

Um 11 Uhr, also außerhalb des Berufsverkehrs, staute sich der Verkehr auf der B 214 an den beiden Ampeln nur mäßig. Trotzdem zeigte sich auch schon zu dieser Uhrzeit, dass auf der Straße keine Autos parken sollten. Eine weitere Erkenntnis: Es ist wichtiger denn je, Verkehrsregeln einzuhalten wie z. B. beim Stau nicht die Aus- und Einfahrten von angrenzenden Straßen zu blockieren bzw. in Kreuzungsbereiche hineinzufahren. Am Nachmittag, gegen 17 Uhr, staute sich der Verkehr auf der B 214 ortseinwärts dann doch sehr weit von der Ampel auf der Höhe Alfhausener Straße in Richtung Tankstellen und darüber hinaus zurück.

 

Ankum nicht an Umleitung beteiligt.

Ankums Bürgermeister Detert Brummer-Bange (UWG) war ebenfalls am 1. Ampel-Tag unterwegs, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Er wird sich in der morgigen Ratssitzung äußern. Vorab sagte er soviel: „Eine Gemeinde, in diesem Fall also Ankum, ist an Entscheidungen, welche Umleitungsstrecke eingerichtet wird, nicht beteiligt. Es sei denn, die Strecke führt über Gemeindestraßen, was in diesem Fall nicht so ist.“ Die Alfhausener Straße ist eine Landstraße. Der Bürgermeister kündigte zudem an, mit der unteren Verkehrsbehörde Kontakt aufnehmen.

 

Die Ausfahrten/Kreuzungen frei halten: Nicht alle Autofahrer hielten sich an die Verkehrsregeln und stoppten vor dem Tiefen Weg, damit Autos auch abbiegen konnten.

Die Ausfahrten/Kreuzungen frei halten: Nicht alle Autofahrer hielten sich an die Verkehrsregeln und stoppten vor dem Tiefen Weg, damit Autos auch abbiegen konnten.

 

Rückstau B 214: Nicht nur wegen der Umleitung.

Dass die Autofahrer am Kreisel Tütinger Straße/Ortseinfahrt Alfred-Eymann-Straße am ersten Ampel-Tag im morgendlichen Berufsverkehr im Stau standen, hat in erster Linie nichts mit der Umleitung wegen der Bauarbeiten in Bersenbrück zu tun, sondern mit dem Verkehrsaufkommen aus dieser Richtung – jetzt in Kombination mit der Ampel. Die stoppt den aus Richtung Lingen durch Ankum (Richtung Bersenbrück) fahrenden Verkehr. Gegen 17 Uhr am Nachmittag, zeigte die Momentaufnahme, floss der Verkehr an diesem Kreisel allerdings normal.
Wie sich die Ampel in Zusammenhang mit dem aus Richtung Lingen kommenden Verkehr auswirken wird, ist nach dem ersten Tag noch nicht zu beurteilen. Der Sache Aufmerksamkeit zu schenken, ist jedoch wegen der derzeit auf dem Tisch liegenden Um- und Ausbaupläne der B 214 von Bedeutung. Geht es nach den Vorstellungen der niedersächsischen Landesbehörde, soll bei dem geplanten Umbau eine solche Ampellösung dauerhaft installiert werden. Mehr zu den bisherigen Aus- und Umbauplänen hier.

 

Am Morgen, wurde berichtet, war der Kreisverkehr an der Tütinger Straße dicht. Gegen 17 Uhr floss der Verkehr, wie dieses Bild zeigt, normal.

Am Morgen, wurde berichtet, war der Kreisverkehr an der Tütinger Straße dicht. Gegen 17 Uhr floss der Verkehr, wie dieses Bild zeigt, im Bereich rund um den Kreisel normal.

 

Auch eine Chance, Dinge neu zu bedenken.

Die Erfahrungen, die Ankum derzeit mit dem von Ampeln geregelten Verkehr macht, könnten wichtige Hinweise darauf geben, ob eine Ampel-Lösung im Zuge des Umbaus der B 214 eine gute Idee ist. Aus der Alfhausener Straße würde, zumindest nach den heutigen Erfahrungen, der Verkehr abfließen. Auf der B 214 wären aber wohl – selbst wenn es dann optimalere Ampelschaltungen gäbe – Probleme zu erwarten. In den letzten Jahren ist das Verkehrsaufkommen insgesamt immer weiter gestiegen, und es wird weiter steigen.

 

Die ersten Erfahrungen mit Ampeln an der Alfhausener Straße und der B 214 bieten reichlich Stoff für Diskussionen. Welche Schlüsse daraus zu ziehen sind, muss sich erst noch zeigen.

Die ersten Erfahrungen mit Ampeln an der Alfhausener Straße und der B 214 bieten reichlich Stoff für Diskussionen. Welche Schlüsse daraus für einen Umbau der B 214 zu ziehen sind, muss sich erst noch zeigen.

 

Die nächsten Ampel-Wochen sind für Ankum eine Chance, die praktischen Erfahrungen gründlich auszuwerten und Schlüsse daraus zu ziehen. Was die bisherigen Pläne für einen Aus- und Umbau der B 214 angeht, gab schon der heutige Tag durchaus Anlass zum Nachdenken. Eine größere als die bisherige Umbaulösung – wie sie von den Anwohner der Alfhausener Straße vertreten wird und für die es Unterstützung durch den Bürgermeister sprich die Gemeinde gibt –, könnte die bessere und zukunftsweisendere Lösung sein. Mehr dazu hier.
Eines ist nach diesem 1. Ampel-Tag auf jeden Fall sicher: Ankum muss sich in den kommenden Wochen auf eine  veränderte Verkehrslage einstellen und während der Stoßzeiten im Berufsverkehr wird allen Verkehrsteilnehmern Geduld abgefordert werden. Dass mehr Verkehr den Anliegern auch im wahrsten Sinne des Wortes stinkt, ist wenig verwunderlich.

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