Alfsee: Durchbruch für den Aussichtsturm?

Eine weitere gute Nachricht zum Ende der Amtszeit von Dr. Horst Baier: Es wird Fördermittel geben für die Errichtung eines Aussichtsturms beim Naturschutz- und Bildungszentrum am Alfsee. Das könnte der Durchbruch sein für die Realisierung dieses Projekts.

Vorentwurfsstudie von Hüdepohl-Ferner aus dem Jahr 2018 zu einem Aussichtsturm. © Samtgemeinde.

Eigentlich sah es danach aus, als würden die Pläne für einen Aussichtsturm am Alfsee noch einige Zeit in der Schublade schmoren. Nach der Nachricht vor wenigen Tagen, dass es Fördermittel für die Freibad-Sanierung geben wird, nun jedoch noch eine Fördermittel-Zusage: Nach Auskunft der Samtgemeinde erhielt sie vom Amt für regionale Landesentwicklung die Nachricht, „dass der beantragte Turm am Alfsee im Ranking oben gelandet ist und die Samtgemeinde eine Förderung von 200.000 € (48 % der Gesamtkosten von 418.900 €) erhalten wird“.

 

In diesem Jahr eine Investition für den Aussichtsturm in den Haushalt aufnehmen.

Groß ist die Zahl der Projekte, die in der Amtszeit von Samtgemeindebürgermeister Dr. Horst Baier, die in diesen Tagen zu Ende geht,  bereits realisiert wurden. Zwei der Projekte waren zwar vorgeplant, wurden aber noch nicht auf den Weg gebracht: die Freibad-Sanierung und der Aussichtsturm beim Naturschutz- und Bildungszentrum am Alfsee.

Im Mai 2019: Horst Baier (rechts) mit Umweltminister Olaf Lies beim damals noch nicht fertigen nbz Alfsee.

Angeschoben wurde inzwischen, weil es Fördermittel gibt, die Freibad-Sanierung. Da brachte die Samtgemeinde bereits eine Beschlussvorlage für die am Donnerstag anstehende Sitzung des Samtgemeinderats ein, Mittel in den Haushalt einzustellen (mehr dazu hier). Beim Aussichtsturm möchte Horst Baier nun wie bei der Freibad-Sanierung verfahren und die Realisierung auf den Weg bringen. Zu diesem Zweck soll kurzfristig eine Investition in den Haushalt aufgenommen werden.

Warum kurzfristig? „Die Förderung besteht aus Mitteln der Förderperioden 2018 und 2019“, so Horst Baier. Die Mittel in Höhe von 100.000 € aus 2018 müssten bis zum 15.04.2021 abgerechnet sein. Die weiteren Mittel voraussichtlich bis Ende 2022. „Wir müssen daher mit den Planungen und Vorbereitungen zeitnah beginnen“, so Baier. Weil die Förderperiode der EU sich dem Ende nähere und weil angesichts der Finanzsituation der EU noch nicht klar sei, in welcher Höhe zukünftig überhaupt noch Fördermittel vorhanden sind, empfiehlt er die Umsetzung des Projekts.

 

Ein 18 bis 20 m hoher Turm – Vorentwurf seit 2018.

Das alte Bootshaus mit Turm.

Am 5. März wurde die große Ausstellung im Naturschutz- und Bildungszentrum (nbz Alfsee) eröffnet (mehr dazu hier). Bedauert worden war bei der Umbauplanung zum alten Bootshaus nur, dass der Turm, der es einst zierte, weichen sollte. Die Begründung dafür: Er war innen zu eng, um ihn nutzbar zu machen, und es hätte zu viel Geld verschlungen, ihn nur aus optischen Gründen auf Vordermann zu bringen.

Weil der alte Turm entfiel, sollte es einen separat stehenden Aussichtsturm geben. Dazu legte das Architektur- und Ingenieurbüros Hüdephol-Ferner 2018 eine Vorentwurfsstudie vor.

Vorentwurfsstudie von 2018: Per Simulation wurde da auch dargestellt, welche Ausblicke sich aus einer Höhe von 18 bis 20 m bieten würden. © Samtgemeinde.

 

Zug- und Rastvögel beobachten, die erdgeschichtliche Prägung der Region erkennen.

Über 100 Arten: Vogelparadies Alfsee.

Warum ein Aussichtsturm? Das ist der Projektskizze zu entnehmen, die Ewald Beelmann, Wirtschaftsförderer der Samtgemeinde, zum Förderantrag einreichte. Danach soll der Turm „einen Überblick über das gesamte Naturschutzgebiet erlauben. Von diesem Aussichtsturm soll man die Zug- und Rastvögel beobachten können sowie die erdgeschichtliche Prägung der Region erkennen.“

In der Projektskizze heißt es weiter: „Der Turm wird aber nicht nur Aussichtsturm, er wird auch mediale Informationseinrichtung zu verschiedenen Themen der Ausstellung sein. Er stellt damit quasi den Freilandabschluss des Ausstellungsbesuches dar, kann bei entsprechender technischer Einrichtung aber auch unabhängig von den Öffnungszeiten des Naturschutz- und Bildungszentrums genutzt werden.“

Graugänse über dem Alfsee: Ein Aussichtsturm würde vielfältige Erlebnismöglichkeiten bieten.

Die Höhe des Turms ermögliche, „ein Gefühl für die Mächtigkeit der eiszeitlichen Geröllmassen zu entwickeln, die das ganze Gebiet großräumig geprägt haben“. Es werde visualisiert, „dass wir es hier mit einer Endmoränenlandschaft zu tun haben, die in dieser Ausprägung weltweit absolut selten vorkommt. Aber nicht nur auf die Eiszeit wird inhaltlich verwiesen. Die Ausblicke aus dem Turm werden genutzt, um den Alfsee als wichtiges Refugium in einem globalen Territorium für ziehende Vogelarten vorzustellen. Nicht zu kurz kommen soll auch die Information zur wasserwirtschaftlichen Dimension dieser Anlage.“ Aus Naturschutzgründen soll der Turm „eine Holz-Vollverkleidung mit mehreren Sichtfenstern auf unterschiedlichen Ebenen erhalten“.

 

Ratssitzung am Donnerstag um 19 Uhr in der von-Ravensberg-Schule.

Samtgemeindebürgermeister Horst Baier übermittelte seine Empfehlung, das Turm-Projekt umzusetzen, an die Fraktionsvorsitzenden des Samtgemeinderats mit der Bitte um Beratung in den Fraktionen.

Die nächste Ratssitzung wird am Donnerstag, 19. März, in der von-Ravensberg-Schule in Bersenbrück stattfinden. Auch wenn inzwischen wegen des Virus Covid-19 Versammlungsverbote erlassen wurden: ausdrücklich davon ausgenommen sind kommunale Gremiensitzungen, um die Handlungsfähigkeit der öffentlichen Verwaltung zu gewährleisten.

Auf Abstand sitzen während der Ratssitzung: Da sind die Vorbereitungen in der Aula der von-Ravensberg-Schule so gut wie abgeschlossen. © Foto: Samtgemeinde.

Auf Abstand gehen, wird aber auch für die Ratssitzung gelten: Damit ein ausreichender Abstand zwischen den Beteiligten eingehalten werden kann – das Robert-Koch-Institut empfiehlt 1 bis 2 m – , findet die Sitzung nicht, wie ursprünglich geplant, im Saal des Hotels Hilker statt, sondern in der größeren Aula der von-Ravensberg-Schule. Das Hotel Hilker ist zudem, wie alle gastronomischen Betriebe, an die aktuell eingeschränkten Öffnungszeiten gebunden.

 

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