Massiver Sprayer-Angriff auf Ausflugs-Triebwagen

Tatort Ankum: Ein übler Akt von Vandalismus. Was vielerorts ein Problem ist, traf in diesem Fall ein touristisches Angebot, an dem schon so einige ihre Freude hatten.

Es brauchte schon viel Straftat-Bereitschaft, um so einen großflächigen Schaden am Triebwagen anzurichten.

Ein Kommentar von Rita Stiens.

Den Schaden am Zug zu beseitigen, kostet Tausende Euros. Viel Geld, denn das neue touristische Angebot – die Ausflugsfahrten mit dem Nostalgie-Triebwagen NE 81 – lebt nicht zuletzt von viel ehrenamtlichem Engagement. Ohne den persönlichen Einsatz Einzelner, die viel private Zeit fürs Gelingen einbringen, gäbe es die Ausflugsfahrten ab Ankum nicht. Umso schwerer wiegt, was vor einigen Tagen angerichtet wurde.

So sollte es sein: Spaß haben bei Ausflugsfahrten, wie ihn vor Kurzem auch Kita-Kinder hatten.

Wie viel Freude das neue Ausflugsprogramm bereitet, zeigte jüngst zum Beispiel eine Fahrt der Kita St. Nikolaus. Und nun das. Erneut – und schlimmer denn je. Dennoch: Das Programm des Artland-Express geht weiter wie geplant.

 

Am 19. Mai rollt der Zug wieder im ursprünglichen Zustand.

Aus Anlass der Maiwoche in Osnabrück gibt es am 19. Mai, dem Abschlusstag der Maiwoche, eine Sonderfahrt des Artland-Express zwischen Ankum und Osnabrück. Abfahrten Ankum: 8.51 Uhr, 11.51 Uhr, 14.51 Uhr und 17.51 Uhr. Abfahrten Osnabrück: 10.20 Uhr, 13.20 Uhr, 16.20 Uhr und 19.20 Uhr (siehe auch www.artland-express.de). Auch wenn der Zug wieder instandgesetzt rollen wird: Die Täter laufen nach wie vor frei herum.

 

Jeder Hinweis kann helfen.

Die Spray-Attacken auf Züge in Ankum treffen nicht nur beim Triebwagen NE 81 eine Aufbauarbeit, die von persönlichen Einsatz lebt. Das gilt auch für alles andere, das sich am Bahnhof tut, wo historische Eisenbahn-Schätze mit viel Einsatz aufgearbeitet werden, um das touristische Angebot weiter zu entwickeln. Auch da gab es bereits mehrere Sprayer-Attacken.

Wer sind die Täter, die sich hier schon seit längerem austoben? Wer einen Verdacht, wer etwas beobachtet hat: Jeder Hinweis kann der Polizei bei ihren Ermittlungen helfen.

Viele sahen bei der Zugtaufe im Juni 2018 die Eisenbahn-Schätze, mit denen das touristische Angebot weiter ausgebaut werden soll.

 

Den Tätern nicht das Feld überlassen.

Vandalismus Anfang des Jahres.

Vandalismus am Neuen Markt in Ankum, im Bereich der Kirche, jüngst in der Siedlung Im Grunde, nun erneut der Bahnhofsbereich; in Bersenbrück wurde im Rat gegen die Einrichtung von Aufzügen am Bahnhof die Befürchtung vorgebracht, auf die Stadt könnten hohe Kosten durch Vandalismus zukommen: Dass Wenige immer wieder Schäden anrichten, ist vielerorts ein Problem und eines, das uns alle angeht.

Vandalismus achselzuckend abhaken unter „das ist heutzutage nun einmal so“? Nein, meine ich, denn das käme einer Ermutigung gleich. Je weniger solche Taten im Fokus der Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit stehen, desto geringer ist das Entdeckungsrisiko für die Täter. Jedes Mehr an Aufmerksamkeit bei Bürgern, jedes offene Auge mehr, jedes Mehr an Umhören könnte dazu beitragen, dass das Entdeckungsrisiko steigt, dass Täter gestellt werden und sich für ihr Tun auch verantworten müssen.

 

Die Jugendarbeit in Richtung „Streetwork“ ausweiten.

Ankums Bürgermeister Detert Brummer-Bange lud die Ratsmitglieder zu einem Ortstermin ein.

Bürgermeister Detert Brummer-Bange.

Strafverfolgung kann nicht das einzige Mittel sein, um mit Taten, wie sie vor allem von Jugendlichen begangen werden, fertig zu werden. Ankums Bürgermeister Detert Brummer-Bange spricht sich dafür aus, auch hier die Jugendarbeit in Richtung „aufsuchende Jugendarbeit“ auszuweiten.

Streetworker praktizieren zum Beispiel „aufsuchende Jugendarbeit“. Die derzeitige Jugendarbeit macht Kindern und Jugendlichen eine Vielzahl von Angeboten, aber es gibt Jugendliche, die sich ausklinken. Diese Jugendlichen treffen sich nur auf bestimmten Plätzen im öffentlichen Raum, um dort abzuhängen oder Party zu machen. Das endet nicht selten mit Vandalismus-„Action“. „Aufsuchende Jugendarbeit“, eine Kombination aus Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit, ist ein Weg, Jugendliche zu erreichen, die bislang nicht von der Jugendarbeit erreicht wurden.

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