Noch eine „E-Mail-Affaire“?

Ein Beitrag in eigener Sache.

Diesmal eine E-Mail-Geschichte, die klartext betrifft – und sie bewegt so einige Gemüter. Worum geht’s? Um einen unterstützenden Beitrag zum klartext-Start in 2015.

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Mit den E-Mails ist das hier so eine Sache. Vor zwei Monaten schrieb ich einen Kommentar unter dem Titel „Ankum wg. Mail-Affaire im NDR-Fernsehen“. Damals war die E-Mail eines Zeitungsredakteurs bei der CDU gelandet. Die war empört ob dieser E-Mail und schaltete den NDR ein. Mehr dazu hier. Jetzt landete die E-Mail eines SPD-Mitglieds nicht nur bei den drei Personen, an die sie gerichtet war, sondern auch – auf welchen Wegen auch immer – bei einem Redakteur der hiesigen Zeitung. Die Folge: Am gestrigen Spätnachmittag wurde gemunkelt. Und meine Urlaubsruhe endete früher als erwartet.

 

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Reichlich Verwirrung.

Die Voraussetzungen für Gemunkel waren am Dienstag ideal, denn bei einem Treffen mit dem Landrat trafen im See- und Sporthotel in Ankum zahlreiche Politiker aller Parteien aufeinander. Und so ging hinter vorgehaltener Hand offensichtlich so einiges von Mund zu Mund. Zumindest erreichten mich am frühen Abend unverständliche Fragen wie „Was sagst Du zu der E-Mail?“ und einiges mehr. Mein Problem: Ich verstand nichts. Die E-Mail, um die es ging, war, wie ich jetzt weiß, gar nicht an mich gegangen. Ich hatte also nicht den Hauch einer Ahnung, worum es ging. Genaueres weiß ich erst seit dem späten gestrigen Abend.

 

Was wirklich Sache war und ist.

Gehen wir kurz zurück in die Zeit Ende 2014/Anfang 2015, als bei mir der Gedanke Gestalt annahm, mit einem Online-Portal – das schließlich den Namen klartext bekam – einen Beitrag zu mehr Medien- und Meinungsvielfalt in der Samtgemeinde zu leisten. Damit das gelingen konnte, brauchte es einen Grafiker, der die gestalterische Basis für ein solches Portal schuf. Ein lange mit mir befreundeter Grafiker war bereit, viele Stunden lang, Nächte, Wochenenden daran zu arbeiten – ohne gesicherte Aussicht auf eine Honorierung. Ich könnte einen Unterstützerverein gründen, dachte ich damals noch. Aber alles gleichzeitig klappte nicht. Der Grafiker brachte das „klartext-Gestaltungswerk“ dennoch zu Ende. Und damit bin ich beim Inhalt der E-Mail.

 

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Die Zahl zu 2015 stimmt.

Die E-Mail (unten komplett zu lesen) wurde vor etwa 2 Wochen (am 19. Oktober 2016) geschrieben. Geschickt wurde sie an 3 Personen: an ein Mitglied der UWG-Ankum, an ein Mitglied der Grünen und ein Mitglied der UWG Samtgemeinde. Schauen wir zunächst auf den 2. Absatz dieser E-Mail.
Dazu als Hintergrund: Ich habe im Umfeld des klartext-Starts im Frühjahr 2015 eine Reihe von Gesprächen zum Thema Gründung eines Unterstützervereins geführt. Sorge bereiteten mir in der Tat die Anfangskosten für die Einrichtung und Grundgestaltung des Portals. Als sich abzeichnete, dass aus einem Verein so schnell nichts werden würde, erklärten sich SPD, UWG Ankum und Grüne bereit, zum Aufbau des Portals einen unterstützenden Beitrag zu leisten. Und zwar in der in der E-Mail genannten Höhe von insgesamt 3.781 € plus 19% MwSt. (719 €) = 4.500 €.

 

Gut gemeint.

Das war es dann auch: klartext arbeitet seit diesem anfänglichen Hilfsbeitrag ohne jede weitere Unterstützung. Das wäre eigentlich das Ende der Geschichte – hätte es der SPD-Schreiber der E-Mail nicht „gut gemeint“, und zwar dadurch, dass er sich für eine nochmalige Unterstützung einsetzt und sich diesbezüglich an einen Vertreter der UWG Ankum wandte, der Grünen und der UWG Samtgemeinde. Der Schreiber der E-Mail meinte es leider ungefragt gut. Er hat klartext weder über seine Absicht noch die versendete E-Mail informiert. Ich bekam diese E-Mail vom 19. Oktober erst am gestrigen Abend – exakt um 19.24 Uhr – zu Gesicht.

 

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Gut gemeint, aber nicht gewollt.

Wie die bei mir angekommenen Fetzen aus der Gerüchteküche zeigen, wird die E-Mail zum „Aufreger“. Was ist aus ihr herauszulesen? 1. Ja, es gab einen einmaligen Beitrag zur Einrichtung des Portals. 2. Die E-Mail zeigt zudem, dass sich der Verfasser fast anderthalb Jahre nach dem Start dafür einsetzt, klartext nochmals zu unterstützen – was gut gemeint war, aber von klartext nicht gewollt.
Was ist aus alledem zu schließen? klartext war und ist manchem ein Dorn im Auge. Aus einem einmaligen Beitrag zum Start ein „wurde bezahlt oder wird beeinflusst“ zu machen und damit die klartext-Arbeit und -Recherche zu diskreditieren, wäre, wenn man es darauf anlegt, sicher nicht schwer. Ich überlasse es den klartext-Nutzern, sich selbst ein Bild von klartext zu machen und eigene Schlüsse zu ziehen.
klartext ist, seitdem der Start mit dem unterstützenden Beitrag gelang, allein mein journalistischer Beitrag zu mehr Medien- und Meinungsvielfalt. klartext braucht und will auch keine Anzeigen, wie sie andere Medien ständig brauchen, wollte nie weitere Unterstützung und wird auch keine annehmen. klartext lebt, seitdem der Start gelang, von und mit den Möglichkeiten der einen Person, die klartext schuf und die für klartext schreibt. Was diese eine Person arbeitsmäßig und finanziell leisten kann und will, wird gemacht, anderes nicht. So wird es bleiben.

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