Ortstermin: Für mehr Flüchtlinge geeignet?

Bislang gibt es in Ankum nur Raum für Asylbewerber in einem sanierungsbedürftigen Haus, das nur zum Teil bewohnt werden kann.
Ankums Bürgermeister Detert Brummer-Bange lud die Ratsmitglieder zu einem Ortstermin ein.

Ankums Bürgermeister Detert Brummer-Bange lud die Ratsmitglieder zu einem Ortstermin ein.

Bürgermeister Detert Brummer-Bange (UWG) lud die Mitglieder des Ankumer Gemeinderats am 4. August zur Besichtigung eines weitgehend leer stehenden Hauses ein, das der Samtgemeinde gehört. Bürgermeister und Räte wollten sich selbst ein Bild davon machen, ob der leer stehende Wohnraum für Flüchtlinge genutzt werden kann oder ob das Haus dafür zu baufällig ist. Zum Ortstermin erschienen Ratsherren aller Fraktionen (UWG, CDU, SPD, Grüne) und ein Vertreter der Samtgemeinde.

 

Derzeit wird das Haus nur teilweise genutzt.

In der letzten Sitzung des Ankumer Gemeinderats am 23. Juli wurde, angestoßen durch einen Antrag von Bündnis90/Die Grünen, über das Thema Unterbringung von Flüchtlingen diskutiert. Dabei ging es auch um das Haus, das die Räte in Augenschein nahmen. Die bisherige Einschätzung: Dieses Haus ist in einem so schlechten Zustand, dass sich eine Sanierung für die Samtgemeinde nicht lohnt.
Ralf Gramann, Ratsherr der Grünen, beschreibt den Zustand der Räumlichkeiten als sehr einfach und alt. So gibt es im Untergeschoss zwar eine Küche, die aber – aufgrund des schlechten Zustands – nicht als Küche zu nutzen ist, und nur sehr einfache Sanitäranlagen. Im 1. Stock und im Geschoss darüber liegen mehrere Wohnungen. Der 1. Stock steht komplett leer, im obersten Geschoss wird eine Wohnung bereits seit Jahrzehnten von einer Mieterin bewohnt, der Rest steht leer.

 

Der nächste Schritt: Gespräche mit der Samtgemeinde.

Im Gegensatz zu Bersenbrück und sogar Gehrde gibt es in Ankum nur für ganz wenige Flüchtlinge und Asylbewerber Platz.

Im Gegensatz zu Bersenbrück und sogar Gehrde gibt es in Ankum nur für ganz wenige Flüchtlinge und Asylbewerber Platz.

Die Ratsvertreter, so Ralf Gramann, sind zu dem Schluss gekommen, dass sich eine Sanierung des Hauses durch die Samtgemeinde in der Tat nicht lohnt. Anders als für private Personen gelten für die öffentliche Hand ganz andere und deutlich strengere Bauvorschriften und -standards. Eine Sanierung würde darum extrem teuer.
Wäre das Haus in Privatbesitz, könnte es für deutlich weniger Geld so weit saniert werden, dass es – zumindest noch für einige Jahre – in einem bewohnbaren Zustand ist. Würde sich jemand finden, der das Haus kauft und in einem bewohnbaren Zustand an die Samtgemeinde vermietet, stünde in Ankum mehr dringend benötigter Wohnraum für Flüchtlinge zur Verfügung. Und das auch noch in zentraler Lage, was die Integration der Menschen in ihr neues Lebensumfeld sehr erleichtert.
Bürgermeister Detert Brummer-Bange wurde beauftragt, mit der Samtgemeinde in Kontakt zu treten. Samtgemeindebürgermeister Dr. Horst Baier hat mit Vertretern aus Ankum bereits einen Termin im September vereinbart und begrüßt die Initiative aus Ankum.
Die Samtgemeinde verfolgt ebenfalls das Ziel, ihr Gebäude in Ankum zu räumen und einer Sanierung, möglichst mit privaten Investoren, zuzuführen. Bislang hat die Räumung aber noch nicht geklappt, weil immer wieder unerwartet Flüchtlinge aufgenommen werden mussten.

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