Gehrde: Offensive für besseren Nahverkehr

Die Einrichtung einer Buslinie im Stundentakt, die einen Lückenschluss zwischen dem Bahnhof in Holdorf und dem Bahnhof in Bersenbrück herstellen soll: Das haben jetzt Günther Voskamp, Bürgermeister von Gehrde, und Samtgemeindebürgermeister Dr. Horst Baier in Zusammenarbeit mit der Verkehrsgesellschaft VOS Nord vorgeschlagen.

Gemeinsames Engagement für einen besseren Nahverkehr (von links): Gehrdes Bürgermeister Günther Voskamp und Samtgemeindebürgermeister Horst Baier. © Foto: Samtgemeinde.

Dazu heißt es in einer Pressemitteilung der Samtgemeinde: „Die Gemeinde Gehrde hat nur ein sehr eingeschränktes Angebot an Busverbindungen. Es fahren nur Busse zu Schulzeiten. Nach 15 Uhr, an Wochenenden und in den Schulferien gibt es keine Busverbindungen mehr. Für einen Ort mit über 2.500 Einwohnern ist dies kein hinnehmbarer Zustand, finden Günther Voskamp und Horst Baier.

Besserer Busverkehr.

In Zusammenarbeit mit der Verkehrsgesellschaft VOS Nord haben Voskamp und Baier jetzt die Einrichtung einer Buslinie im Stundentakt vorgeschlagen, die einen Lückenschluss zwischen dem Bahnhof in Holdorf und dem Bahnhof in Bersenbrück herstellen soll. Die Bürger von Gehrde, aber auch von Bersenbrück, können sowohl den Bahnhof von Holdorf als auch von Bersenbrück erreichen.

Mit dem vorgeschlagenen Lückenschluss zwischen Bersenbrück und Holdorf entstehen zusätzlich durchgehende Verbindungen von Diepholz zum Bersenbrücker Bahnhof und zur Schnellbuslinie nach Fürstenau. „Wir stellen immer mehr Einpendler aus dem Raum Diepholz und Holdorf fest und könnten mit der neuen Verbindung auch einen Beitrag zur Linderung des Fachkräftemangels leisten“, führt Baier aus. Die Arbeitsmarktsituation ist im Diepholzer Raum noch etwas entspannter als bei uns. Zusammen mit der geplanten Linie aus Quakenbrück im Rahmen des vom Landkreis Osnabrück vorgeschlagenen Spezial-ÖPNVs ist zu prüfen, ob auch Arbeitskräfte aus dem Diepholzer und Holdorfer Raum in den Niedersachsenpark mit dem Bus fahren können.

So könnte es aussehen: 14 Fahrten je Richtung pro Tag.

 

Die Linie soll als Rufbusangebot ausgestaltet werden.

Für die als Rufbus ausgestattete Linie ist laut Pressemitteilung „nach ersten Einschätzungen mit Kosten in Höhe von 180.000 € zu rechnen. „Die Gemeinde Gehrde kann diesen Betrag nicht aufbringen, daher bin ich froh über positive Signale einer möglichen Mitfinanzierung aus dem Landkreis Vechta“, erläutert Voskamp. „ÖPNV muss in jedem Fall mit finanzieller Unterstützung angeschoben werden, um ihn auf Dauer attraktiv zu machen.“

© Landkreis Vechta.

In einem Gespräch von Voskamp und Baier beim Landkreis Vechta wurde die Linie vorgestellt. Der Landkreis hat bereits ein gut funktionierendes Busangebot unter dem Begriff „MoobilPlus“ etabliert. Die kleinen Busse sind als Rufbusse unterwegs und fahren auch Haltestellen abseits der Hauptverkehrswege an. Komfortabel und unkompliziert können Kunden telefonisch, online oder persönlich in einer Mobilitätszentrale eine moobil+Fahrt buchen. Die Anmeldung der Fahrt muss bis spätestens 60 Minuten vor Fahrtbeginn erfolgen. Der moobil+Bus holt die Fahrgäste dann von der gewünschten Haltestelle ab.

Das Busangebot von Holdorf über Gehrde nach Bersenbrück soll ebenfalls als Rufbussystem ausgestaltet werden. Baier und Voskamp können sich vorstellen, die gut funktionierende Mobilitätszentrale in Vechta zu nutzen.

Der Landkreis Vechta hat ein grundsätzliches Interesse an einer Verbindung in Richtung Bersenbrück bekundet und sich bereit erklärt, die Idee in den politischen Gremien zu diskutieren.

Da die Gesamtkosten für Gehrde und die Samtgemeinde Bersenbrück trotz einer angefragten Kostenbeteiligung aus dem Landkreis Vechta zu hoch sind, hat Baier jetzt eine Anfrage an den Landkreis Osnabrück auf finanzielle Unterstützung gestellt. Baier stellt sich eine Kostenbeteiligung von 50 % der auf den Osnabrücker Raum entfallenden Kosten vor. Die anderen 50 % könnten sich die Gemeinde Gehrde und die Samtgemeinde Bersenbrück teilen.

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