Per „Autokino-Format“ kürte die SPD Rieste am Sonntag, 21. März, ihre Kandidatinnen und Kandidaten für die Wahl des Riester Gemeinderats am 12. September. Schauplatz des Geschehens war das Außengelände des Unternehmens Kotte.
Ein ungewöhnlicher Ort, ein ungewöhnliches Format, und dass außer Wahlzetteln auch frisches Popcorn bei einer SPD-Mitgliederversammlung zur Aufstellung von Kandidatinnen und Kandidaten ausgegeben wird, gab’s zuvor auch noch nicht.
Der ungewöhnliche Ort: Das war das Außengelände des Unternehmens Kotte in Rieste. Das ungewöhnliche Format war das „Autokino-Format“. Die SPD-Mitglieder waren ausdrücklich um Anfahrt mit dem Auto gebeten worden.
Autoschalter-Check-in und frisches Popcorn.
„Wir haben dieses Format lange und mit einem Profi-Veranstalter vorbereitet“, so Wolfgang Hüdepohl, stellv. Vorsitzender der SPD Rieste im Gespräch mit klartext.
„Jeder Auto-Stellplatz war markiert, um den Abstand sicherzustellen. Alle Daten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden aufgenommen“, so Wolfgang Hüdepohl zu dieser Versammung in einer Zeit, die von der Pandemie geprägt ist. Abstand, Masken, Hygiene, dazu war ein Konzept erarbeitet worden. Darüber hinaus wollte man sich kurz fassen, und so war die Versammlung nach einer Stunde beendet.
Los ging es für die Teilnehmenden über den Autoschalter-Check-In, wo auch frisches Popcorn und Getränke ausgegeben wurden für einen Touch Autokino-Feeling. Der Ton kam aus großen Boxen und war nicht nur von den im Auto Sitzenden gut zu hören. Der reichte, erlebte Wolfgang Hüdepohl, auch ein Stück weit in die Nachbarschaft hinein.
„Bisher noch nie erlebt“.
Die SPD Rieste äußerte sich auch per Pressemitteilung zu ihrer Kandidaten-Kür. „Ich bin stolz und hoch erfreut, dass wir dieses Format heute durchführen können und dass sich unser Ortsverein so positiv entwickelt“, sagte der Vorsitzende Christian Scholüke. Inzwischen habe der Verein 28 Mitglieder zwischen 22 und 82 Jahren, Männer und Frauen.
Der SPD-Landtagsabgeordnete Guido Pott sei gerne der Einladung des Vorsitzenden nach Rieste gefolgt – zu einer Versammlungsform, wie auch er sie bisher noch nicht erlebt habe. Es habe ihm riesigen Spaß gemacht, so Guido Pott, „die Riester Genossinnen und Genossen als Sitzungsleiter durch die Mitgliederversammlung zur Aufstellung der Kommunalwahlliste zu führen“.
Wahl am 12. September. Dann wird der neue Riester Gemeinderat gewählt. Derzeit sitzen 8 CDU-Mitglieder 7 Vertretern anderer Parteien/Gruppierungen gegenüber (3 SPD, 3 UWG, 1 Grüner).
Alle 11 Kandidatinnen und Kandidaten wurden bestätigt.
Weiblicher und jünger, fällt zur SPD-Liste im Vergleich zu der im Jahr 2016 auf. Vor dem Hintergrund, dass Parteien schon lange darüber klagen, dass es sehr schwer ist, überhaupt Kandidatinnen und Kandidaten zu finden, die bereit sind, bei einer Wahl zu kandidieren, zählt zu den positiv zu vermerkenden Faktoren auch: Die Liste umfasst 11 Personen und damit 3 mehr als im Jahr 2016.
Es gibt zudem einen Wechsel an der Spitze. Dort steht nunmehr Christian Scholüke, der Vorsitzende der SPD Rieste. Er löst als Spitzenkandidat Reinhold Waldhaus ab, der auf Platz 3 steht. Auf Platz 2 mit Ingrid Hüdepohl eine Frau. 2 Frauen und damit 1 mehr als 2016 kandidieren auf der Liste der SPD. Marlon Kappen ist mit 21 Jahren der jüngste Kandidat. Der älteste ist mit 65 Jahren Reinhold Waldhaus. Hier die Liste der Kandidatinnen und Kandidaten:
1 Christian Scholüke
2 Ingrid Hüdepohl
3 Reinhold Waldhaus
4 Felix Gieske-Wollerich
5 Carolin Teske
6 Yannic Wamhof
7 Marlon Kappen
8 Ansgar Vocke
9 Reinhold Börgerding
10 Sascha Möller
11 Lars Fleddermann
Und so äußerte sich die SPD Rieste in ihrer Pressemitteilung zu ihrem Team, ihren Zielen und der ungewöhnlichen Nominierung: Es sei „ein starkes Team“, das es sich zur Aufgabe gemacht habe, „Rieste nach vorne zu bringen und die ewigen Mehrheitsverhältnisse zu verändern. Wir stehen für Ehrlichkeit, Einblick, Weitblick und Verstand, denn das haben unsere Bürger*innen in Rieste endlich verdient und wir können das als SPD liefern!
Zum Abschluss gab es dann statt tosendem Applaus ein hell flackerndes Lichthupenkonzert. Ein tolles Format, um trotz Corona eine sichere Listenaufstellung zu ermöglichen.“