Das diesjährige Sommerfest der Alfhausener SPD stand ganz im Zeichen der Begegnung mit Gästen aus Serbien. Der guten Laune konnten auch einige Schauer nichts anhaben.
Freundschaftsfunken springen auch ohne viele und große Worte von einem Menschen auf den anderen über: Laura Küwen und Dragana Stupar sind dafür ein Beispiel. Die 17-Jährige aus Rieste und die 18-jährige Serbin sind im Laufe der letzten Woche zu Gastschwestern geworden, und die freundschaftliche Verbundenheit soll weiter gepflegt werden.
An diesem Sonntag (4. September) sind beide auf dem Sommerfest der SPD Alfhausen. Dragana ist eine der Jugendlichen, die ihren Spaß haben an diesem Fest. Die serbischen Gäste haben ihren Gastgebern aber auch einiges zu bieten. Sie bereichern das Fest mit Tänzen, die begeistern. Einige der Trachten erinnern zugleich daran, dass es deutschstämmige Serben gibt: die so genannten „Donauschwaben“.
„Wir feiern zusammen das Sommerfest“.
Für die SPD begrüßte der Vorsitzende Siegfried („Sigi“) Hüls die Gäste zu einem Fest, wie es das bislang noch nicht gegeben hat. „Wir feiern zusammen“, sagte er, „das war für mich vom ersten Moment an klar, zusammen mit den Besuchern aus Serbien“. Die überraschten Sigi Hüls mit einem Geschenk, für das der SPD-Chef trinkfeste Parteikollegen und andere Mittrinker braucht: eine 5-Liter-Flasche Sliwowitz. Selbstgebrannt, versteht sich. Nun hält sich so ein Obstbrand ja gut. Ob das 1. Gläschen schon zusammen mit Bürgermeister Klaus Wübbolding getrunken wurde, der ebenfalls zum Fest kam, konnte klartext nicht mehr beobachten.
Eine große Attraktion: Die Pferde.
Schauplatz des Festgeschehens war der Hof Dragic in Heeke. Und der Name Dragic steht für den Beginn des Brückenschlags nach Serbien. Es war der Verein „Brücken bauen“, der den Anstoß für eine Partnerschaft mit der serbischen Gemeinde Ruma gab. Dieser Verein entstand im letzten Jahr aus den Reihen der Alfhausener SPD. An seiner Wiege standen Zeljko Dragic und Harry Kindt. Inzwischen hat „Brücken bauen“ schon so einige Begegnungsreisen auf die Beine gestellt und kann sich auch über eine große Zahl ehrenamtlicher Unterstützer freuen. Die jüngste Aktivität ist der Besuch der Jugendgruppe, die auf Einladung des Vereins kam.
Die serbische Stadt Ruma hat etwa 30.000 Einwohner und liegt im nördlichen Serbien. Die Gruppe, die hier zu Gast war, umfasste Jugendliche aus verschiedenen Orten des Verwaltungsbezirks „Okrug Srem“ im Norden des Landes.
Der Hof bot nicht nur viel Platz zum Feiern, sondern auch, was die Herzen vieler Kinder und Jugendlicher höher schlagen lässt: Pferde und Ponys. Mit dem Feiern begonnen wurde um 12 Uhr mittags. Als sich die Reiter dann nach den ersten Tanzvorführungen in die Sättel schwangen, schien sich der Wettergott dauerhaft eines Besseren besonnen zu haben. Er schickte Sonne – und ließ es dann doch wieder in Strömen regnen. Zur Freude der Gäste hatte der Himmel danach doch ein Einsehen und zeigte sich von seiner trockenen Seite.
Es wurden schon Pläne für Weiteres geschmiedet.
Ein Fest der Begegnungen zwischen Hiesigen und Serben war das Sommerfest der SPD, zu dem auch noch hiesige Talente wie der Alfhausener Kinderchor erwartet wurden. Wie die freundschaftlichen Beziehungen zu den serbischen Gästen weiter ausgestalten? Eine Idee gab’s dazu bereits beim Fest. Alfhausen veranstaltet, so Zeljko Dragic, jedes Jahr ein Zeltlager für junge Leute. Laura und Dragana hätten Lust, sich als „Botschafterinnen“ für ein Zeltlager zu engagieren, an dem auch serbische Jugendliche teilnehmen können.
Laura hat mal an so einem Alfhausener Zeltlager teilgenommen und kam durch ihre Gastschwester auf die Zeltlager-Idee. Was die Botschafterinnen tun könnten und wie genau man es anpacken sollte – muss alles noch überlegt werden. Die beiden wollen auf jeden Fall dranbleiben an ihrem Projekt. Für die Gäste aus Serbien war das Sommerfest der SPD zugleich ein Abschied. Am morgigen Montag reisen die Jugendlichen und ihre Begleiter wieder ab. 1.600 km ist die Reise weit, und es wird per Bus 30 Stunden dauern, bis die heimatlichen Ziele erreicht sind.