Ortskerne Ankum & BSB: Ideen in die Tat umsetzen

2017 ist das Jahr, in dem umgesetzt werden soll, was bislang an Ideen entwickelt wurde, um die Ortskerne zu stärken. Worum geht’s da in Ankum und Bersenbrück?

Es soll bald mit der Umsetzung losgehen, ist dem Marketingkonzept für Ankum zu entnehmen.

Gibt’s auch mal Ergebnisse? Das fragt sich so mancher Bürger, wenn sich politische und andere Projekt über Monate, manchmal gar Jahre hinziehen. Die innerörtliche Geschäftswelt zu beleben ist ein Thema, mit dem sich in Ankum und in Bersenbrück im letzten Jahr PlanerWerkstätten intensiv beschäftigt haben – in Kooperation mit der Wirtschaftsförderung der Samtgemeinde und den jeweiligen Gemeinden. Auf Ergebnisse der Überlegungen und Planungen, zeigt z. B. der obige Zeitplan für Ankum, soll man nicht mehr lange warten müssen.

Seit April letzten Jahren wurde, wie hier in Ankum, auch in Bersenbrück im Rahmen einer PlanerWerkstatt viel Arbeit geleistet. © Foto: Samtgemeinde.

Das Ziel in beiden Orten: Die Attraktivität der Ortskerne erhöhen.

Unser Ortskern soll schöner, lebendiger und interessanter werden, ist in beiden Orten das Motto. Es geht um den Einzelhandel, die Gastronomie und die Dienstleister. In Ankum sind die vor allem im Bereich der Hauptstraße konzentriert, in Bersenbrück in der „Mitte“, vor allem in der Lindenstraße und der Bramscher Straße. Was die jeweiligen Ortskerne zu bieten haben, kann sich natürlich jeder direkt vor Ort, in der realen Welt, anschauen. Sichtbar werden soll das Angebot aber auch online.

Wie für Bersenbrück soll auch für Ankum ein Online-Marktplatz entstehen. Quelle: Marketingkonzept Arbeitsgemeinschaft Bersenbrück Mitte.

Was kommt? In beiden Orten ein Online-Marktplatz.

Im Focus der kommenden Maßnahmen steht in Ankum wie auch in Bersenbrück der Aufbau eines Online-Portals für den jeweiligen Ort. Ziel ist es, möglichst alle Einzelhändler, Gastronomen, Dienstleister etc. in diesem Portal darzustellen sowie weitere Informationen, z. B. über Veranstaltungen, Aktionen usw.

Im Konzept für Ankum heißt es dazu: „Als Hauptelement der Startseite sind mosaikförmig angeordnete Premium-Web-Visitenkarten vorgesehen, die teilnehmenden Unternehmen der Werbegemeinschaft aus dem Ortsbereich auf den ersten Blick präsentieren sowie die Möglichkeit bieten, durch direktes Anklicken sofort zum Unternehmensportrait zu gelangen.“ Erreicht werden soll mit einem solchen Portal in beiden Orten: Bürger können sich zu Hause über alles informieren, was es gibt, was sich tut – um sich dann aufzumachen in die reale Shopping-, Gastronomie- und Dienstleitungslandschaft in Ankum bzw. Bersenbrück.

QR-Codes in Bersenbrück. An allen Geschäften sollen im Eingangsbereich QR-Codes des jeweiligen Geschäftes sowie der Kampagnenseite zu finden sein. So können sich Smartphone Nutzer auch außerhalb der Öffnungszeiten über das Angebot des jeweiligen Geschäftes sowie über das Gesamtangebot schnell und unkompliziert informieren.

Einkaufstüte.

Es geht auch um die reale Welt.

Es lohnt sich und es macht Spaß, die Ortskerne zu entdecken: Bürger und Gäste davon zu überzeugen, soll auch durch diverse reale Maßnahmen erreicht werden. So will die Arbeitsgemeinschaft Bersenbrück Mitte eine Einkaufstasche mit Logo als Werbemittel einsetzen. Das ist eine umweltverträgliche Mehrwegtasche, die von allen mitmachenden Geschäften in zwei verschiedenen Größen an Kunden herausgegeben wird.

Weniger Autoverkehr?

In Ankum steht z. B. auf dem Aufgabenplan, noch mehr zu tun, um den Spaß am Bummeln im Ortskern zu erhöhen. Für Investitionen in Immobilien steht in Ankum z. B. eine Summe von 5.000 € Fördermittel zur Verfügung. Dabei kann es sich z. B. um eine Auffrischung der Ladengestaltung handeln oder eine Stärkung der Außengastronomie. Um die Aufenthaltsqualität in Ankums Ortskern zu verbessern, könnten auch Maßnahmen ins Auge gefasst werden wie eine Verkehrsberuhigung (in Ankum noch sehr umstritten), eine Möblierung mit attraktiven Sitzplätzen, Mülleimern, Laternen, über mehr Begrünung oder Spielgelegenheiten für Kinder.

Im Marketingkonzept Bersenbrück abgebildet: der klartext-Shopping-Guide

klartext-Inspiration Shopping-Guide.

Im Bersenbrücker Marketingkonzept findet sich auch eine Abbildung des klartext-Shopping-Guides für Bersenbrück. klartext freut sich darüber, dass dieser Plan eine Inspiration für eine Idee war: In Bersenbrück sollen „Einkaufsführer im Hosentaschenformat“ herausgegeben werden. Diese Übersicht soll auch über die Internetseite verfügbar sein.

Ankums jüngste Neueröffnung: das Belluno.

klartext brachte seine Shopping-Guides für Bersenbrück heraus (hier), für Alfhausen (hier), für Eggermühlen (hier) und für Ankum (hier). In Ankum hat sich in Sachen Neueröffnung und Schließung von Geschäften in den letzten Monaten besonders viel getan, und darum muss dieser Plan schon wieder aktualisiert werden. Leerstand ist auch eine Aufgabe, die in Bersenbrück wie in Ankum weiter auf der Tagesordnung der PlanerWerkstätten steht.

Hier hätte sich Ewald Beelmann statt Leerstand ein „Schaufenster der Landwirtschaft“ gewünscht. Bislang klappte das nicht.

Wirtschaftsförderer Ewald Beelmann.

Der lange Weg zu Ergebnissen.

Ewald Beelmann, der Wirtschaftsförderer der Samtgemeinde, war im Januar erneut mit dem Schreiben von Konzepten beschäftigt. Dass viel Papier beschrieben werden muss, und dass es dauerte, bis es zu Ergebnissen kommt, liegt auch daran, dass Fördermittel im Spiel sind. Die Ankumer wie auch die Bersenbrücker PlanerWerkstatt bewarben sich um Zuschüsse aus dem Zukunftsfond 3.0. Man bekam 2016 Mittel zugesprochen, im Januar mussten nochmals Marketingkonzepte sowie eine jeweilige Kurzpräsentation für den Zukunftsfonds auf den Weg gebracht werden, und am 07.02. veranstaltete der Landkreis einen Pflicht-Workshop, bei dem alle „Zuschuss-Gewinner“ nochmals ihre Konzepte vorstellen mussten. Nach dem „Go“ des Landkreises kann nun endlich mit der Umsetzung begonnen werden.

Die Geschäfte waren geöffnet, die Gastronomie präsentierte sich kompakt auf dem Rathausplatz: Bei den Gaugerichts- und Markttag im Mai 2016 zeigte Ankum, was der Ort zu bieten hat.

Kompliziert: Viele unter einen Hut bringen.

Schwierig machte und macht den gesamten Prozess auch, dass es viele Mitspieler gibt und einen Zwang zum gemeinsamen Handeln. Für Ankum wie für Bersenbrück gilt: Gemeinde und private Geschäftsleute müssen gemeinsam agieren, um die Zuschüsse  zu nutzen. Das heißt: 40% der Kosten eines Projekts (z. B. Online-Marktplatz) können aus den Mitteln des Landkreises stammen, 30% muss die Gemeinde beisteuern und 30% müssen von anderen Beteiligten, zum Beispiel von privaten Geschäftsleuten, kommen. Diese privaten Geschäftsleute mussten sich aber erst einmal auf einen gemeinsamen Nenner einigen, in Ankum z. B. unter Federführung der Werbegemeinschaft.

In Bersenbrück war es ein komplizierterer Weg zu einer Struktur. „Ausgehend vom Arbeitskreis Einzelhandel der Fördergemeinschaft Aktuelles Bersenbrück hat sich in den letzten Monaten einer Arbeitsgemeinschaft Einzelhandel gebildet“, so im Marketingkonzept zu lesen, die die Projekte selbstständig umsetzt. „Die Arbeitsgemeinschaft wurde auch für Händler und Dienstleister geöffnet, die nicht Mitglied in der Fördergemeinschaft sind. Dieser Arbeitsgemeinschaft gehören mittlerweile über 30 Händler, Gastronomen und Dienstleister an, die sich auch bereit erklärt haben, sich finanziell an den geplanten Projekten zu beteiligen. Um die Fördergemeinschaft entsprechend in das Projekt mit einzubinden, wurden auch hier die Strukturen angepasst. Ein Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Innenstadt ist nun per neuer Satzung Mitglied im Vorstand der Fördergemeinschaft und für die Abstimmung zwischen den beiden Organisationen zuständig.“

 

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Ein Kommentar

  1. P.Großmann

    Wenn in Ankum keine Verkehrsberuhigung der Hauptstraße stattfindet, werden sich die anderen geplanten
    Maßnahmen, (Begrünung, Sitzgelegenheiten etc) als sinnlos erweisen, weil das hohe Verkehrsaufkommen
    den Menschen schlicht und einfach die Freude und die Lust nimmt, dort zu verweilen,und die gastronomischen
    und anderen Angebote zu nutzen. Vor allem an den Wochenenden stört die hohe Anzahl von Bikern
    (Motorradfahrern) den gemütlichen Aufenthalt im schönen Ortskern, die Lautstärke des Verkehrs ist sehr
    unangenehm und nervig für die Besucher.
    Weshalb ist die Verkehrsberuhigung so umstritten? Wer hat etwas dagegen? Bitte Argumente.
    Es gibt doch jetzt schon nicht genug Parkplätze für alle Geschäfte, Banken und Gastronomie.
    Die einfachste und effektivste Lösung wäre eine Einbahnstraßenregelung.

    Motorradfahrern den Aufenthalt im Ortskern,

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