Die Presse bekam Bilder zu einer Fragebogenaktion am Bahnhof BSB zum Shuttle-Service. Vor Ort gibt es aber gar nicht, was das kleine Bild zeigt. Was ist passiert?
Per Pressemitteilung und per Fotos wurde vor einigen Tagen darüber informiert, dass die Stadt am Bahnhof in Bersenbrück eine Fragebogenaktion zum Taxi-Shuttle-Service durchführt. klartext war danach – am Samstag, 25., und am Montag, 27. Juni – am Bahnhof und stellte fest: Was auf den Bildern, die die Presse bekam, zu sehen ist, ist nicht da – oder nicht mehr da. Es gab weder Fragebögen noch den Kasten, in den man die ausgefüllten Bögen einwerfen kann. War es ein Akt von Vandalismus?
Was halten die Reisenden vom Shuttle-Service?
Warum überhaupt diese Fragebogenaktion? Wer am Bahnhof Bersenbrück von einem Gleis zum anderen wechseln möchte, kann das bislang nur auf zweierlei Art und Weise tun: Entweder man schafft es, über die gewaltige Treppe zu kommen, oder man ruft – wenn man das alters- und gesundheitsbedingt nicht schafft – ein (kostenloses) Shuttle-Taxi. Die Fragebogenaktion soll zeigen, ob Reisende den Shuttle-Service überhaupt kennen und ob sie ihn nutzen.
Aufzüge oder weiterhin Shuttle-Service?
In der Ratssitzung im März wurde ein Antrag der SPD-Fraktion, Aufzüge am Bahnhof zu bauen, mit den Stimmen der CDU-Mehrheitsfraktion abgelehnt. In derselben Ratssitzung wurde der Beschluss gefasst, dass eine „Evaluation des Shuttle-Service“ durchgeführt werden soll. Die läuft nun also per Fragebogenaktion an – wenn denn die Fragebögen und Briefkastenboxen wieder zur Verfügung stehen.
Werden die Fragebögen überhaupt entdeckt?
Nach der Planung soll die Fragebogenaktion wie folgt ablaufen: Auf beiden Bahnsteigen werden Aufsteller mit Handzetteln installiert, die zusätzlich Fragebögen enthalten. Den Reisenden werden sechs Fragen gestellt. Die ausgefüllten Bögen sollen dann in die Briefkastenboxen eingeworfen werden. Die Ergebnisse der Fragebogenaktion werden ausgewertet und fließen in weitere Überlegungen zum Bau eines Aufzuges am Bahnhof mit ein.
Große Plakate, die deutlich sichtbar auf die Fragebogenaktion hinweisen, gibt es am Bahnhof Bersenbrück nicht. Weil sie fehlen, ist damit zu rechnen, dass viele Reisende die relativ keinen Briefkästen, wenn sie denn wieder aufgestellt werden, gar nicht entdecken.
Die Opposition im Bersenbrücker Stadtrat (SPD sowie Bündnis 90/Die Grünen) hält nichts vom Shuttle-Service. Sie fordert einen barrierefreien Bahnhof und setzt sich darum schon lange für den Bau von Aufzügen ein. Die letzte Aktion der SPD zu diesem Thema: Sie sammelte am Bahnhof im Mai Unterschriften für einen Aufzug. Mehr dazu hier.