Beste Laune auf dem Ankumer Stellplatz

Dort gab es etwas zu feiern: die 250. Übernachtung. Gut gelaunt waren die Gäste aus Neuss, Lingen und Cochem aber auch, weil sie Ankum und den Platz klasse fanden.

Drei Wohnmobilisten-Ehepaare wurden von Bürgermeister Detert Brummer-Bange (Bildmitte) und Joachim Bosse (rechts neben ihm) mit einem Geschenk überrascht. Von Links: das Ehepaar aus Neuss, daneben das Ehepaar aus Cochem und rechts das Paar aus Lingen.

Bekamen Geschenke von Bürgermeister Detert Brummer-Bange (Bildmitte) und Joachim Bosse (rechts): Für die 250. Übernachtung Regina, Olaf und Katze Andrea aus Neuss (links) und (rechts) fürs 170. Wohnmobil das Ehepaar Schinkel aus Lingen.

„So etwas erlebt man nicht jeden Tag“, freute sich Ute Schinkel aus Lingen. Und ihr Mann Eduard nickt zustimmend. Es ist kurz vor 18.00 Uhr auf dem Wohnmobilstellplatz in Ankum, und es wird Besuch erwartet: Bürgermeister Detert Brummer-Bange und Joachim Bosse, Bürgervertreter im Tourismus-Ausschuss.

Der neue Wohnmobilstellplatz, eingerichtet von der Gemeinde, erlebt in diesem Jahr seine erste Saison. Dass schon im August die 250. Übernachtung gezählt werden kann und das 170. Wohnmobil, sind für den Bürgermeister und für Joachim Bosse gute Gründe, die Gäste mit einem Geschenk zu überraschen. Die 250. Übernachtung sind nicht die Lingener, sondern Regina und Olaf aus dem Nachbarwohnmobil. Sie kommen aus Neuss und freuen sich über eine Flasche „Ankumer Gaugerichtstropfen“, einen Kugelschreiber und einen Schlüsselanhänger zur Erinnerung an Ankum.

Katze Andrea betrachtete die große Aufmerksamkeit, die sie auf sich zog, mit gemischten Gefühlen.

Katze Andrea betrachtete die große Aufmerksamkeit, die sie auf sich zog, mit leicht gemischten Gefühlen.

Das Wohnmobil von Ute und Eduard Schinkel ist das 170. in diesem Jahr. Und so wird auch das Lingener Ehepaar mit dem guten Tropfen bedacht. Drei Wohnmobile stehen an diesem Montag auf dem Platz, der sechs Fahrzeuge aufnehmen kann. Mit dem dritten kamen Roswitha und Rudi Grimmer samt Katze Andrea aus Cochem. Das Ehepaar geht natürlich auch auch nicht leer aus. Katze Andrea schnuppert während der „Bescherung“ auf Herrchens Arm Ankumer Luft.

Alle drei Ehepaare, die Ankum angesteuert hatten, beieinander: Links neben dem Bürgermeister Roswitha und Rudi Grimmer aus Cochem an der Mosel.

Alle drei Ehepaare, die Ankum angesteuert hatten, beieinander: Links neben dem Bürgermeister Roswitha und Rudi Grimmer aus Cochem an der Mosel.

Joachim Bosse fachsimpelt mit den beiden Lingenern über gute Bewertungen für den Platz. „Hier in meinem Wohnmobil-Katalog 2016“, so Eduard Schinkel, „seid ihr aber noch gar nicht drin“. Und trotzdem schon so viele Gäste. Joachim Bosse klärt auf. Im nächsten Katalog wird man drin sein. Als der Katalog für 2016 in Druck ging, war der Ankumer Stellplatz noch nicht in Betrieb.

Die 250. Übernachtung heißt, dass Gäste mit ihrem Wohnmobil ein oder zwei Tage in Ankum verbringen. Gezählt wird nicht nach Personen, sondern nach Fahrzeug.

Joachim Bosse weiß aus den vielen Gesprächen, dass die sehr gute Benotung des Stellplatzes aus dem Ausland vor allem Gäste aus Holland anzieht. 39 niederländische Wohnmobile mit 54 Übernachtungen waren schon da, dazu Belgier, Dänen und Franzosen. Aber auch aus der nahen und fernen deutschen Umgebung zieht der Platz Wohnmobilisten an. Warum ihr Mann und sie hier sind, erzählt Ute Schinkel: Früher sei ihnen zwar der Kirchturm aufgefallen, aber, so Ute, „wir sind immer nur durch Ankum durchgefahren. Dann haben wir den Stellplatz entdeckt und uns gesagt, jetzt nehmen wir uns mal die Zeit, um uns Ankum anzuschauen.“

Blättern im Katalog: Weil der Ankumer Platz erst seit dieser Saison in Betrieb ist, wird er erst zur nächsten Saison in allen Katalogen vertreten sein.

Blättern im Katalog: Weil der Ankumer Platz erst seit dieser Saison in Betrieb ist, wird er erst zur nächsten Saison in allen einschlägigen Katalogen vertreten sein.

Alle drei Paare sind voll des Lobes für Ankum, den Platz, der mitten im Ort liegt, und den Service von Joachim Bosse. Der engagiert sich ehrenamtlich fast täglich für „seine“ Wohnmobilisten. Er zählt nicht nur, sondern überreicht allen Ankommenden auch Informationen zu Ankum, damit die wissen, was sie unternehmen, wo sie shoppen und essen können.

Dass der Platz kostenlos ist, freut – verwundert aber auch. Joachim Bosse erklärt, dass es mit zuviel Aufwand verbunden wäre, die Gäste zahlen zu lassen. Er hat aber schon eine Idee: Zusammen mit einer Ankumer Firma will er einen möglichst einbruchsicheren Spendenkasten entwickeln. Das Geld, das darüber reinkommt, soll eingesetzt werden, um den Platz in einem guten Zustand zu halten und weiter zu verbessern, z. B. durch WLAN.

Wird schon gut genutzt: Der Kasten für Kassenbons, Anregungen und Beschwerden.

Wird schon gut genutzt: Der Kasten für Kassenbons, Anregungen und Beschwerden.

Einen Kasten gibt es bereits – mit der Bitte, dort Kassenzettel von Einkäufen zu hinterlassen, aber auch Anregungen oder Beschwerden. Eine Beschwerde gab es bislang – weil statt der 90 l Wasser zum Preis von 1 € nur 10 Liter Wasser flossen. Weil Joachim Bosse ständig auf dem Platz nach dem Rechten schaut, wurde der Defekt sofort entdeckt und behoben. Die Kassenbons will der ehrenamtliche „Platzwart“, wenn er die Zeit dazu hat, auswerten, um sich ein Bild davon zu machen, was die Stellplatz-Gäste an Geld in Ankum lassen.

Wir werden auf jeden Fall weiter verbreiten, sagen die drei Ehepaare übereinstimmend zum Abschied, dass es sich lohnt, hier Station zu machen. Den Platz wie den Ort könne man nur bestens empfehlen.

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