Erst der Fußball-Nachwuchs, dann die Großen: Vor der offiziellen Einweihungsfeier der neuen Ballsporthalle in Kettenkamp am Dienstag, 27. August, gab’s ein Spiel zwischen ganz jungen Ballbegeisterten aus Eggermühlen und Kettenkamp.
So bitterkalt es beim Richtfest Ende Oktober war, so heiß war es bei der Einweihungsfeier, die am 27. August gegen 18.30 Uhr anlassgemäß sportlich startete: Zweimal 10 Minuten traten Jungs und Mädels des Fußballnachwuchses vom SV Kettenkamp und SV Fortuna Eggermühlen in gemischten Teams gegeneinander an.
Die Gäste gingen mit 3:0 als Sieger vom Platz, aber über allem rangierte der eigentliche Sieg: Dass die Ballsporthalle fertig ist und damit eine Spielstätte für den Vereinssport der Nachbarn Kettenkamp und Eggermühlen.
Ein großes gut 1 Mio.-€-Gemeinschaftswerk. Viel ehrenamtliche Arbeit.
Danke war das Wort des Abends, und das vor allem, weil die neue Ballsporthalle auch von viel Gemeinsinn und Gemeinschaftsgefühl zeugt. 500.000 € trägt die Samtgemeinde zu den Baukosten bei, für den Rest muss Kettenkamp aufkommen. Den Kostenrahmen einzuhalten, war das Ziel, so Bürgermeister Wilke, „und das haben wir hinbekommen“.
Dass mit dieser Aufgabe eine harte Nuss zu knacken war, könnte man aus einem Versprecher des Bürgermeisters schließen, der zunächst von 10,5 Millionen Kosten sprach – statt von 1 Millionen und fünfzigtausend Euro.
Bei der großen Anstrengung, Geld „zusammenzukratzen“, kann es einem wohl schon so vorkommen, als wäre es um sehr viel mehr als gut 1 Mio. gegangen und um einen Kettenkamp-Anteil von 550.000 €.
Um die Gemeindekasse so wenig wie möglich zu belasten, wurden Sponsoren gesucht (und gefunden), und es wurde zupackend gehandelt, um Geld aufzubringen bzw. Kosten einzusparen. Der Dank von Reinhard Wilke galt da z.B. dem Sportverein, der mit einer Tombola einige tausend Euro in die Baukosten-Kasse brachte, und der katholischen Landjugend, die sich Ende Mai bei einer 72-Stunden-Aktion kräftig bei der Pflasterung der Hallenumgebung ins Zeug gelegt hatte und damit eine Eigenleistung erbrachte, die so einiges wert ist.
Für die Vereine, fürs Gemeinschaftsleben.
Von „toller Zusammenarbeit“ beim Hallenprojekt sprach Samtgemeindebürgermeister Dr. Horst Baier. Es sei viel gerechnet worden, um Kosten einzusparen. Der Halle sehe man das aber nicht an. Das Ergebnis sei „überzeugend“.
„Es gibt viele Väter dieser Halle“, so Baier, und er schaute auch kurz zurück auf die Vorgeschichte und damit auf die Umwege, die es brauchte, bis man sich auf den Standort Kettenkamp einigte. Formal sei die Ballsporthalle eine der Samtgemeinde, schloss Baier, sie solle aber eine Halle für die Vereine und fürs Gemeinschaftsleben sein.
Ende gut, alles gut signalisierte bei der Einweihungsfeier die Anwesenheit von gleich vier Bürgermeistern, darunter Markus Frerker aus Eggermühlen und Detert Brummer-Bange aus Ankum.
Dass die neue Halle im Dienste der Gemeinschaft stehen möge, dass sie für Sportsgeist stehe und Fairness, dass allen, für die sie da ist, Gesundheit beschieden sein möge gehörte zu den Segenswünschen von Pfarrer Michael Franke.
„Bin stolz darauf, dass wir diese Halle haben“.
Unter den Vertretern von Baubeteiligten wie dem Fachdienst Bauen der Samtgemeinde und des Planungsausschusses unter Beteiligung von Kettenkamp war auch Wolfgang Frye vom Architekturbüro „Plan B“. Er hatte eine Fülle von Zahlen parat zur Menge der Baustoffe, aus denen die Halle entstand, und natürlich den symbolischen Schlüssel. „Alles Spitze“ sein Kommentar zur Zusammenarbeit mit den Gewerken und Planern.
Winfried Beckmann, Vorsitzender des Kreissportbundes, lenkte den Blick auf die Markierungen und damit auf die verschiedenen Sportarten, die in der Halle ausgeübt werden können. Fehlen würden eigentlich nur Basketball-Körbe, merkte er mehr scherzhaft an.
Er sei „stolz darauf, dass wir diese Halle haben“, hatte Bürgermeister Wilke zum Schluss seines Redebeitrag gesagt. Dass die Wirkung der Halle über Kettenkamp hinausreicht, wurde mit dem Eröffnungsspiel der Nachwuchs-Fußballer und -Fußballerinnen aus Eggermühlen und Kettenkamp in besonders charmanter Weise unterstrichen. Die beiden Grillmeister sorgten dafür, dass zeitgerecht zum Ende der Veranstaltung nicht nur Getränke, sondern auch Würstchen für einen gemütlichen Ausklang sorgten.