„Wir haben eine echte Zusammenführung erlebt“, so Pfarrer Michael Franke zum Ende einer sehr besonderen Sonntagsfeier der Pfarreiengemeinschaft Ankum, Eggermühlen, Kettenkamp.
Aus drei Himmelsrichtungen, von Ankum, Eggermühlen, Kettenkamp aus, kamen sie, teils pilgernd zu Fuß, in Eggermühlen-Basum an – um sich als Gemeinschaft zu erleben, als Pfarreiengemeinschaft, als Gemeinschaft aus Gläubigen, Seelsorger-Team, Ehrenamtlichen, Vereinen, um Gemeinschaft zu stärken, um gemeinsam Kirche zu leben.
Es wurden so viele, die am Sonntag, dem 15. September, im Garten der Familie Marks zusammenkamen, dass die Sitzgelegenheiten knapp wurden. Mit anpacken hieß es von Anfang an, und das klappte auch im weiteren Verlauf des Tages bestens. Im Mittelpunkt stand ein Open-Air-Gottesdienst, der um 10.30 Uhr begann. Auch er Ausdruck von Gemeinschaft: Messdienerinnen und Messdiener aus den drei Orten gehörten zu den Mitwirkenden ebenso wie Küsterinnen. Gemeinsam am Altar Pfarrer Franke, Pastor Stefan Tietje und Diakon Olaf van der Zwaan.
Perlen tauschen als Ausdruck von Gemeinschaft.
Zusammen gehen, zusammen unterwegs sein – in diesem Zeichen standen der Open-Air-Gottesdienst, die Begrüßung der Neuen – der Pastoralen Koordinatorin Kirsten Ludwig und der Pastoralassistentin Eva Gutschner –, die Präsentation des neuen Logos wie auch das anschließende gemütliche Beisammensein.
„Ich muss mir noch eine rote Perle besorgen, meine habe ich an ein Kind verschenkt, das sie so gerne haben wollte“, so eine Stimme nach dem Gottesdienst, an dessen Anfang ein Perlenspiel stand. Gummibändchen mit je drei roten, gelben und blauen Perlen waren zuvor an die Versammelten ausgegeben worden. Der Aufforderung von Michael Franke, als Zeichen der Gemeinschaft nach Sitznachbarn Ausschau zu halten, um Perlen zu tauschen – mit dem Ziel, am eigenen Bändchen je eine Perle in den Farben der drei Kirchengemeinden aufgereiht zu haben – wurde nur zu gerne gefolgt.
„Kirche der Beteiligung“.
„Gemeinschaft“ war ein Schlüsselwort der Sonntagsfeier, ebenso wie „Kirche der Beteiligung“. Beteiligung war auch von den Gottesdienstbesuchern gewünscht im Anschluss an die Vorstellung von Kirsten Ludwig und Eva Gutschner, 26 Jahre alt, die nicht ganz neu ist, sondern, wie sie sagte, schon „seit dem 1. August durch die Gemeinden tourt“. „Noch 36 Jahre alt“, stellte sich Kirsten Ludwig vor, Mutter von drei Söhnen im Alter von einem bis sechs Jahren.
Beide Frauen bekamen es mit Fragen von Pfarrer Franke zu tun, die gar nicht so leicht zu beantworten waren. Sie hatten sie aber bereits vor der Feier zur Kenntnis bekommen, und so war Kirsten Ludwig auch froh, dass sie nicht „aus dem Bauch heraus“ antworten musste. Z. B. auf die Frage, was aus ihrer Sicht das Gleichnis vom verlorenen Schaf bedeutet. Wie soll Kirche in Zukunft sein? Auch das eine der Fragen. Kirsten Ludwig wie Eva Gutschner steuerten da so einige Denkanstöße bei. Dann waren die Anwesenden gefragt.
„Wer will schon Schaf sein?“ „Nicht hierarchisch-monarchistisch“.
Wer will schon ein Schaf sein?, war eine Frage aus der Runde. Gleichnisse entspringen ihrer Zeit. Wodurch könnte man Schaf heute ersetzen?, regte Michael Franke zum Nachdenken darüber an.
Für ihn wurde „Kirche der Beteiligung“ dann insofern konkret, als er den Schlüssel, den er zu seinem Amtsantritt bekommen hatte, nunmehr mit Kirsten Ludwig teilt, die mit ihm Leitungsverantwortung übernimmt. Kirsten Ludwig hatte sich bei ihren Überlegungen zur Zukunft der Kirche auch „Geschlechtergerechtigkeit“ gewünscht.
Leitung solle nicht „hierarchisch-monarchistisch“ auf den Pfarrer ausgerichtet sein, so Michael Franke, der die Neuen herzlich begrüßte. Was ihre Leitungsaufgaben angeht, wird Kirsten Ludwig z. B. für die drei katholischen Kitas zuständig sein. Eva Gutschner widmet sich der Jugendarbeit.
„Mit dem neuen Logo miteinander auf den Weg machen“.
Offiziell aus der Taufe gehoben wurde bei dieser Sonntagsfeier dann das neue Logo. Pfarrsekretärin Ursula Kottmann berichtete über den Weg dahin, der auf Initiative von Cornelia Weßel beschritten wurde. Es wurde ein Arbeitskreis „Corporate Identity“ eingerichtet, so Ursula Kottmann, und sie skizzierte, welche Schritte und Überlegungen zur Logo-Gestaltung und zum dazu gehörenden Slogan führten.
Michael Franke bezeichnete das neue Logo als „wichtiges Erkennungszeichen“. Zu Ende gegangen ist der Weg noch nicht, denn nun gilt es, das neue Emblem bekannt und öffentlich sichtbar zu machen. Per Give-aways zum Beispiel.
Bevor das gemütliche Beisammensein bei Speis‘ und Trank startete, danke Michael Franke allen, die diesen Tag möglich gemacht hatten. Sein Dank galt Frau Marks, den Kolpingsfamilien, die die gesamte Organisation verantworteten, den Küsterinnen, Messdienern und allen anderen, die einen Beitrag zum Gelingen dieses besonderen Tags leisteten.
Danach waren Grill wie auch Getränkewagen belagert, die Kinder nahmen in Windeseile die Hüpfburg aus dem Spielmobil der Kolpingsfamilie in Besitz und an Stoff für einen regen Austausch, zeigte der Gang entlang der Tische, fehlte es nicht. Und hier noch weitere Impressionen vom Tag, von den Feierlichkeiten, von der Vorbereitung, von der Ankunft von Teilnehmern.