1 Projektvorschlag liegt seit ca. 3 Wochen vor

Zur Baulücke Bramscher Straße in Bersenbrück hätte Bürgermeister Klütsch die gute Nachricht verkünden können, dass bereits ein Angebot vorliegt. Er tat es nicht. Warum nicht?

Es geht um diese innerstädtische Baulücke in der Bramscher Straße. Fast zweieinhalb Jahren lang bemühte sich die Stadt vergeblich darum, ein Bauprojekt zu realisieren.

Seit September 2014 versucht die Stadt Bersenbrück, einen Investor für das Grundstück Bramscher Straße – in zentraler Citylage gelegen – zu finden. Bislang ohne Erfolg. Das Grundstück liegt weiter brach. Nachdem sich so lange nichts tat, hätte Bürgermeister Christian Klütsch (CDU) inzwischen eine gute Nachricht verkünden können: Die Nachricht, dass der Stadt seit dem 24. Januar ein Konzept für eine Bebauung dieses Grundstücks vorliegt. Man hätte darüber im Bauausschuss des Stadtrats informieren können, der am 8. Februar tagte. Da gab es z. B. den Tagesordnungspunkt „Verschiedene Bauvorhaben“.

Ein Grundstück, zeigt der rote Fleck, in zentraler Lage. Copyright: Stadt Bersenbrück-Unterlagen Interessenbekundungsverfahren.

Warum keine klare An- und Aussage?

Nachdem im Bauausschuss nichts zur Bramscher Straße gesagt worden war, meldete sich ein Ausschussmitglied zu Wort und fragte, ob Projektvorschläge zu diesem Grundstück eingegangen seien. Bestätigte wurde, dass HaseWohnbau einen Projektvorschlag eingereicht hat.

klartext fragte am Tag nach der Ausschusssitzung Bürgermeister Christian Klütsch zum Stand der Dinge. „Zum Schutz eventueller Investoren“, so der Bürgermeister, wolle er zunächst in den Verwaltungsausschuss und nicht an die Öffentlichkeit gehen. klartext hakte nach und schrieb: „Ich respektiere natürlich, wovon Sie sprechen: Den Schutz von Investoren, sofern die nicht oder noch nicht genannt werden möchten. Darum habe ich nicht nach Namen gefragt. Bei meiner Frage geht es nur um eine Zahl – ob 1, 2, 3, 4 weitere Interessierte Projekt-Vorschläge eingereicht haben.“ Wie viele Projektangebote lagen bis dahin vor? Dass der Stadt ein Projektvorschlag vorliegt, zumindest das hätte Bürgermeister Klütsch bestätigen können – nachdem das bereits im Bauausschuss  bestätigt worden war. Er tat es nicht.

Seit dem 24. Januar: Ein Angebot von HaseWohnbau.

Bürgermeister Klütsch teilte abschließend gegenüber klartext mit, er könne „nur soviel sagen das es mehrere Interessenten gibt“. Warum so nebulös – wenn es bereits Konkretes gibt wie ein bereits vor ca. 3 Wochen eingereichtes Projekt?

Der Geschäftsführer HaseWohnbau, Dr. Horst Baier, sagte gegenüber klartext, er habe am „24. Januar 2017 ein Angebot abgegeben, das ein Gewinn für Bersenbrück wäre. Leider gab es bislang keinerlei Reaktion von der Stadt, nicht mal eine Eingangsbestätigung oder einen Hinweis wie das weitere Verfahren läuft.“

Gegenüber der Baulücke baut derzeit ein Investor.

Warum keinerlei Reaktion?

Auch in einer Pressemitteilung der CDU*, veröffentlicht am 11.2., wird mit keinem Wort erwähnt, dass schon ein Projektvorschlag für die Bramscher Straße eingegangen ist. Da ist die Rede davon, „dass einige potenzielle Investoren ihre Vorschläge für das leer stehende Grundstück vorlegen werden. Klütsch habe mit verschiedenen Investoren gesprochen, um deren Interesse auszuloten“.

„Vorlegen werden…“, „Interesse ausloten…“: Die CDU spricht davon, dass Bürgermeister Christian Klütsch quasi auf der Suche ist nach „potenziellen Investoren“, also nach Investoren, die möglicherweise (potenziell) Interesse haben könnten. Dass es bereits einen real existierenden Investor gibt, einen, der schon einen konkreten Vorschlag vorgelegt hat, wird mit keinem Wort erwähnt. Warum nicht?

Interesse ausloten müsste man bei dem dazugehörigen Investor HaseWohnbau zumindest nicht mehr, denn dieser Investor hat mit der Einreichung des Angebots bereits klar und deutlich Interesse bekundet. Für Bersenbrücks Bürger wäre es wohl eine gute Nachricht gewesen zu erfahren, dass zumindest ein Investor bereits durch Vorlage eines Projektangebots bekundet hat, dass er die Baulücke Bramscher Straße schließen möchte.

* Quelle: Bersenbrücker Kreisblatt, 11. 2.17.

 

 

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