Einblicke für alle in die neuen Abschiedsräume

Viele Friedhofsbesucher nutzten am Sonntagnachmittag anlässlich des Totengedenkens die Gelegenheit, sich die neu gestalteten Abschiedsräume in der Ankumer Friedhofskapelle anzuschauen. 

Einer der drei Abschiedsräume mit einer Bild-Impression zum Thema Licht.

Die katholische Kirche ist die Trägerin des Friedhofs in Ankum. Dieser Friedhof steht aber inzwischen allen offen, Katholiken wie Nicht-Katholiken. Eine Veränderung, die auch Ansprüche stellt an die Ausgestaltung der Friedhofskapelle der St. Nikolaus-Gemeinde – an jenen Ort, der in den Tagen zwischen dem Tod eines Menschen und seiner Beisetzung der Ort des Abschiednehmens und der Abschiedsfeier ist.

Auf dem Weg zu den drei neu gestalteten Abschiedsräumen.

„Die Trauerkultur hat sich verändert“, sagte Pfarrer Ansgar Stolte Anfang Februar gegenüber klartext. Wie dieser Veränderung Ausdruck verleihen? Um diese Frage zu beantworten, floss viel Nachdenken in die Erarbeitung eines Konzepts. Beteiligt waren daran der Kirchenvorstand, Christiane Höving und die Kunstkommission des Bistums Osnabrück mit Pater Bernhard Leisenheimer. Das Ergebnis dieses Nachdenkens konnten Besucher der Kapelle am Sonntag erleben.

Wie in allen Räumen laden auch in diesem Sitzmöbel zum Abschiednehmen ein.

 

Unterschiedliche Formen der Erd- und Urnenbestattung, Trauerkultur, die Renovierungsarbeiten: Einen ausführlichen Bericht zum Ankumer Friedhof und zur Friedhofskapelle finden Sie hier.

 

Großes Interesse.

„Perspektiven eröffnen, ohne vereinnahmend zu sein“.

Als Ziel hatte Pfarrer Stolte im Februar formuliert: Die Abschiedsräume sollen zu Räumen werden, von denen Trauernde sagen „hier mag ich sein, um mich von dem Verstorbenen zu verabschieden“. Ein zentrales Element solle in jedem Raum ein Bild an der Stirnwand sein, das Perspektiven über den Tod hinaus eröffnet. „Es soll“, erläuterte Pfarrer Stolte, „ein Zeugnis christlicher Hoffnung sein, ohne vereinnahmend zu wirken“. Ein solches Hoffnungszeichen leuchtet inzwischen in jedem der drei Räume. Es sind Fotografiken von Pater Bernhard Leisenheimer.

Die Licht-Impression von Pater Leisenheimer im Abschiedsraum für eine Urnenbestattung.

 

Licht umgibt und umfasst uns.

Was Ansgar Stolte als Ziel formuliert hatte – „hier mag ich sein, um mich zu verabschieden“ – wurde, das zeigten zumindest die Reaktionen der ersten Besucher, erreicht. „Was für ein Unterschied zu früher!“, war ein häufig gehörter Satz. Pater Leisenheimer fasste seine Gedanken zu den Bildern z. B. in den Satz: „Licht umgibt und erfasst uns. Es zieht an, es wärmt, es lässt wachsen – und: es ist unbegreiflich. Von Anfang an war das Licht ein Sinnbild für Gott selber.“ In einem Faltblatt, das dazu auslag, sind seine Gedanken ausführlicher nachzulesen.

Zu den Menschen, die sich vor der Friedhofskapelle versammelten, kamen noch viele mehr – über den ganzen Friedhof verteilt.

 

Pfarrer Ansgar Stolte beim diesjährigen Totengedenken.

Totengedenken.

Traditionell findet am Sonntag nach Allerheiligen oder Allerseelen das Totengedenken statt. Die damit verbundene Segnung der Gräber nahm ihren Anfang an der Friedhofskapelle. Vorher und nachher konnten die Abschiedsräume besichtigt werden.

In der aktuellen Ausgabe des „DreiKlang“ (http://www.kirche-ankum.de/stnikolausankum.html) stellt Pfarrer Ansgar Stolte seinen Worten an die Gemeinde Zeilen des Totengedenkens voran, gespickt mit Worten, die zugleich Inspiration sind für das Leben der Lebenden wie Liebe, Vertrauen, Großmut, Aushalten, Geduld, Verzeihen… Die Zeilen sind:

Im Frieden

Herr, gib ihnen die ewige Ruhe.
Was gut war im Leben unserer Verstorbenen,
finde nun seinen Lohn.
Ihre Liebe.
Ihr Vertrauen.
Ihre Großmut.
Ihr Aushalten in schweren Stunden.
Ihre Geduld.
Ihr Verzeihen.
Was ihnen eine Last war,
sei aufgehoben in Gottes Gnade.
Ihre unerfüllten Hoffnungen.
Ihre nicht verwirklichten Pläne.
Ihre Enttäuschungen.
Was nicht gut war in ihrem Leben,
finde Gottes Barmherzigkeit.
Was nicht mehr gutzumachen ist,
sei ihnen vergeben.
Herr, lass sie ruhen in Frieden

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