Er war Spitze!

Das kam von Herzen und ging ans Herz: Josef Gäbken, Leiter der Ankumer Grundschule, wurde von Schule und Wegbegleitern in den Ruhestand verabschiedet.

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„Du bist Spitze“, sang der Chor der Grundschule Ankum, als Josef Gäbken im Oktober 2010 offiziell in sein Amt als Leiter der Grundschule an der Kolpingstraße eingeführt wurde. Knapp sechs Jahre später, bei seiner Verabschiedung in den Ruhestand, sangen alle, die in der Aula zu Wort kamen, im Kern dasselbe Lied: Er war Spitze. Die Schule zeigte ihre Begeisterung und Ankerkennung für den scheidenden Rektor mit viel Herz und einem bunten Programm. Durch die Abschiedsfeier führte die Konrektorin Liane Bunke.

Anrührende Momente: Kinder überbringen Geschenke. Als musikalischen Auftakt hatten die Grundschulkinder ihrem scheidenden Rektor das Lied „Ich schenk' Dir einen Regenbogen“ geschenkt.

Anrührende Momente: Kinder überbringen Geschenke. Als musikalischen Auftakt hatten die Grundschulkinder ihrem scheidenden Rektor das Lied „Ich schenk‘ Dir einen Regenbogen“ geschenkt.

„Ihr habt mich hier alle viel zu sehr in den Mittelpunkt gestellt“, sagte der scheidende Rektor in seiner Schlussrede. Das sahen alle anderen anders. Die Schulkinder, das Kollegium, die Eltern, Nachbarschulen, die Schulbehörde, die Politik: Sie allen brachten – mit Worten, Musik, Sketch- und Showeinlagen – ihre Wertschätzung zum Ausdruck.

Martina Westerkamp (Bildmitte) besiegelte das offizielle Dienstende von Josef Gäbken (2. von rechts). Frau Gäbken (rechts) freut sich darauf, in Zukunft mehr Zeit mit ihrem Mann verbringen zu können.

Martina Westerkamp (Bildmitte) besiegelte das offizielle Dienstende von Josef Gäbken (2. von rechts). Frau Gäbken (rechts) freut sich darauf, in Zukunft mehr Zeit mit ihrem Mann verbringen zu können.

„Ein grandioser Schlusspunkt“.

Martina Westerkamp. Dezernentin der Landesschulbehörde, stellte über ihre Rede ein Zitat des Schriftstellers Max Frisch: „Die Zeit verwandelt uns nicht, sie entfaltet uns nur“. Das berufliche Leben von Josef Gäbken war ein Leben, so Westerkamp, in dem er sich selbst entfaltete und viele Entfaltungsmöglichkeiten nutzte.
Herausforderung und Entfaltungsmöglichkeit zugleich war die letzte berufliche Station des scheidenden Schulleiters: die Grundschule Ankum. Ihre Zukunft war über Jahre in der Schwebe, und aus ihr wurde schließlich, was Martina Westerkamp einen „grandiosen Schlusspunkt“ des Berufslebens von Josef Gäbken nannte. Und sie meinte damit das neue Schulgebäude Am Kattenboll.

Diese Tanzgruppe legte zum Abschied einen flotten Casatschok aufs Parkett und erntete dafür viel Beifall.

Diese Tanzgruppe legte zum Abschied einen flotten Casatschok aufs Parkett und erntete dafür viel Beifall.

„Sie haben Hervorragendes geleistet“.

Dass er sich mit der Annahme des Schulleiter-Postens in Ankum einen ruhigen Job gesucht habe, hätten Freude gefrotzelt, verriet Josef Gäbken. „Ich muss das nicht weiter ausführen“, sagte er, „denn Sie kennen das alle“. Es wurde in der Tat alles andere als ruhig. Das weiter auszuführen, übernahmen Wegbegleiter aus der Politik, die im Ankumer Arbeitsleben des Rektors eine außergewöhnlich große Rolle spielten – weil die Grundschule ein völlig neues Zuhause an einem anderen Standort bekam.

Überbrachten den Dank der Politik (von rechts): Ankums Bürgermeister Detert Brummer-Bange und der Erste Samtgemeinderat Andreas Güttler. Neben ihm: Martina Westerkamp, Dezernetin der Landesschulbehörde. Links: Konrektorin Liana Bunke.

Überbrachten den Dank der Politik (von rechts): Ankums Bürgermeister Detert Brummer-Bange und der Erste Samtgemeinderat Andreas Güttler. Neben ihm: Martina Westerkamp, Dezernetin der Landesschulbehörde. Links: Konrektorin Liana Bunke.

Zum Abschied gekommen waren Andreas Güttler, Erster Samtgemeinderat, der Samtgemeindebürgermeister Dr. Horst Baier (abwesend, weil in Urlaub) vertrat, und Ankums Bürgermeister Detert Brummer-Bange. Gemeinsam brachte man mit Josef Gäbken auf den Weg und zu einem guten Ende, was nicht nur der Ankumer Schullandschaft zur Ehre gereicht: das Projekt neue Grundschule Am Kattenboll.
„Der Abschied“, so Bürgermeister Detert Brummer-Bange, „ist auch für mich sehr emotional. Ich hätte Sie gerne länger hier behalten“. „Sie haben“, so Brummer-Bange, „für die Grundschule Hervorragendes geleistet. Er bedankte sich für ein Engagement, das „weit über das normale Maß hinausreichte.“

Personalvertreterinnen und Schüler lieferten einen originellen Beitrag zum Thema Ruhestand.

Personalvertreterinnen und Schüler lieferten einen originellen Beitrag zum Thema Ruhestand.

„Eine Schule mit Vorbildcharakter“.

Ein „Aushängeschild“ sei die Grundschule Ankum, so der Erste Samtgemeinderat Andreas Güttler. Möglich gemacht hätten das „engagierte Kolleginnen und Kollegen und ein innovativer Schulleiter“. Josef Gäbken, sagte Martina Westerkamp, hinterlasse eine „Schule mit Vorbildcharakter“. Zum Vorbild mache sie, wofür sich der Schulleiter einsetzte: Für ein Raumkonzept, verbunden mit einem Unterrichtskonzept.“

 

Sein Motto: „Alles geben“.

Wodurch sich Josef Gäbken auszeichnet, brachte Ursula Gärtner-Hoffmann, Leiterin der Grundschule Bersenbrück, als Vertreterin der Nachbarschulen auf den Punkt: durch seine „zupackende Art“, durch „Sachlichkeit und Gründlichkeit“. „Alles geben“, das sei sein Motto. Die Personalvertreterinnen Lea Brake, Stefanie Steinkamp und Petra Wanoch lieferten, zusammen mit Schülerinnen und Schülern, einen originellen Beitrag. Sie buchstabierten das Wort Ruhestand, auch mit Blick auf die Eigenschaften des scheidenden Schulleiters. Scht – wie st– kam da u. a. vor: für Standfestigkeit.

Schnell noch die Haare richten, bevor es wieder auf die Bühne geht: Die Darbietungen der Grundschulkinder waren die Highlights der großen Abschiedsfeier.

Schnell noch die Haare richten, bevor es wieder auf die Bühne geht: Die Darbietungen der Grundschulkinder waren die Highlights der großen Abschiedsfeier.

„Für mich so schön, dass ich jetzt aufhöre“.

Man solle aufhören, wenn es am Schönsten ist“, mit diesem Spruch beschäftigte sich Josef Gäbken in seiner Rede. Und er blätterte auf, was es an Interessantem, Herausforderndem, Schönem in seinem Berufsleben gab. War das Schönste dabei? Wie könnte man es wissen. Und so schloss Josef Gäbken mit den Worten, dass viel Schönes dabei gewesen sei. „Für mich“, sagte er, „war es so schön, dass ich jetzt aufhöre.“ Seine Frau, die Kinder, die Enkelkinder: Die Familie, der sich Josef Gäbken mehr widmen möchte, war bei der Verabschiedung mit dabei.
Seinen Dank an seine Ankumer Wegbegleiter bettete er sprachlich in den Rahmen, „dass es schön ist, wenn…, das habe ich hier erfahren“. Mit Blick auf die Schule und den Umzug z. B.: „Dass es schön ist, wenn alle an einem Strang ziehen, das habe ich hier erfahren.“

Ruhe werde es für ihn im Ruhestand nicht geben, prophezeiten Mitglieder des Lehrerkollegiums Josef Gäbken in einem Sketch.

Ruhe werde es für ihn im Ruhestand nicht geben, prophezeiten Mitglieder des Lehrerkollegiums Josef Gäbken in einem Sketch.

Was den Pensionär erwartet, brachte ein Sketch des Kollegiums launig zum Ausdruck. Ruhe? Von wegen. Das Telefon klingelt und klingelt. Nachbarschaft, Kirchengemeinde, Freunde, die Kinder: Du hast doch jetzt Zeit, Du kannst doch mal eben… Wie immer es kommen wird: So, wie Josef Gäbken gestrickt sei, wurde ihm zuvor schon prognostiziert, werde es sicher ein aktiver Ruhestand werden.

Schülerinnen und Schüler überreichten ihrem scheidenden Rektor zur Erinnerung an seine Zeit an der Grundschule viele liebevoll gestaltete Geschenke.

Schülerinnen und Schüler überreichten ihrem scheidenden Rektor zur Erinnerung an seine Zeit an der Grundschule viele liebevoll gestaltete Geschenke.

Mit Josef Gäbken verliert die Grundschule einen engagierten Kämpfer für die Belange der Schule. Anders als in Gehrde, wo bereits ein Nachfolger in den Startlöchern steht, ist für Ankum noch kein Nachfolger in Sicht. Samtgemeindebürgermeister Dr. Baier teilte in der Ratssitzung am 15. Juni mit, „dass die Schulleiterstelle an der Grundschule Ankum von der Niedersächsischen Landesschulbehörde erneut ausgeschrieben wurde“. Und er merkte an, dass es immer schwerer wird, Schulleiter zu finden – nicht nur, aber auch, weil es für die damit verbundenen Aufgaben nur eine sehr geringe Entlohnung gibt.
Umso höher ist zu bewerten, was Josef Gäbken als Rektor der Grundschule leistete, wie viel Zeit, Kraft, Energie und Herzblut er aufbrachte, um die Schule in eine gute Zukunft Am Kattenboll zu führen. Die nächste große Aufgabe – die Einführung der Ganztagsschule – wird den Nachfolger beschäftigen. Die bestmöglichen Voraussetzungen dafür sind geschaffen. Ankums Bürgermeister Detert Brummer-Bange wünschte sich von Martina Westerkamp, „dass zu den engagierten Lehrern und Eltern der Grundschule bald ein neuer, engagierter Schulleiter oder eine Schulleiterin kommt“.

 

Hier einige weitere Impressionen vom Fest:

15-Abschied-Kollegium
 
14-Abschied-Geschenk
 
13-Abschied-Nachbarschulen
 
11-Abschied-Joglieren

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