Hallenbad-Kinderbecken: Von der Hase inspiriert

Eine originelle Idee für den Hallenbad-Neubau in Ankum: Das Kleinkinderbecken gestalteten die Kreativen wie einen Flusslauf.

Außergewöhnlich designt: Das Kleinkinderbecken für den Hallenbad-Neubau in Ankum. © slangen+koenis.

Es ging weiter voran in Sachen Hallenbad-Neubau, zeigte die Samtgemeinderatssitzung am 23. Juni. Jürgen Brockmann vom Fachdienst Bauen, Planen, Umwelt präsentierte und begann mit dem Satz: „Ich bin froh sagen zu können, der Entwurf ist fertig“. Erstmalig öffentlich zu sehen war in dieser Sitzung das Kleinkinderbecken. Und da schaute mancher gleich zweimal hin, denn es ist ein alles andere als 08/15-Becken.

 

Ein „Highlight“.

Hallenbad-Neubau: Es geht voran.

Die hiesige Hase ist ein Fluss, der auch zu mancher Wortbildung inspirierte wie z. B. bei der Gesellschaft HaseBäder, unter deren Dach der Bau des Hallenbads angesiedelt ist. Die Architekten inspirierte die Hase zu einer flussähnlichen Formensprache. Das Becken, das sie entwarfen, zieht sich schlängelnd bis in eine Grotte hinein, in der ein Wasserfall rieseln wird. In diesem so interessant gestalteten Nass werden sich die Kleinen wie in einem Flusslauf fühlen können. Jürgen Brockmann bezeichnete das Kleinkinderbecken als „Highlight“ und bescheinigte den niederländischen Architekten ein ganz besonders Händchen für die Belange von Kindern.

Das mit dem Hallenbad-Neubau beauftragte niederländische Architektenbüro ist Slangen+Koenis (www.slangenkoenis.nl/de/). Es arbeitet europaweit und nutzt in den jeweiligen Ländern Partnerbüros, um sicherzustellen, dass lokale Besonderheiten (Baurecht, Normen, Vergaberegeln etc.) eingehalten werden. In Deutschland ist das Architektenbüro Kresings in Münster der Partner (www.kresings.com). Für die Hallenbad-Technik zeichnet die Ingenieurgesellschaft Bannert verantwortlich.

Hallenbad-Sitzung Anfang November 2019 (kurz vor Beginn) mit Ausschussmitgliedern, Verwaltung und den Experten Heiko Schumacher von Bannert (am Tisch 4. v. rechts), Matthias Povel vom Büro Kresings (vornübergebeugt) und (hinter ihm) Architekt René van Zoeren von Slangen+Koenis.

 

„Haben technische Ausrüstungsplaner sehr genervt“. „Die Niederländer sind mutiger als wir“.

Ob Deckenkonstruktion, Lüftungsanlage, Brandschutz-Erfordernisse, Materialien für die Außenfassade usw.: Auch bei seiner jüngsten Präsentation erläuterte Jürgen Brockmann umfassend, was beim Endspurt zum fertigen Entwurf noch alles zu tun war und was teils auch Kopfzerbrechen bereitete.

Man habe die technischen Ausrüstungsplaner sehr genervt, so Jürgen Brockmann. Sich zu reiben, gehört wohl zu jedem Bauprojekt dazu, hat beim Hallenbad-Neubau jedoch noch eine spezielle Komponente, denn die Niederländer haben eine andere Baukultur. Dass unterschiedliche Herangehensweisen aufeinandertreffen, dass man sich über Ländergrenzen hinweg zusammenraufen und zusammenfinden muss – für Jürgen Brockmann eine rundum positive Erfahrung. Was das niederländische Bauen angeht, sagte er in der Ratssitzung den Satz „die Niederländer sind mutiger als wir“. Wie die Präsentation zeigte, gehörte zum Aufgabenpaket, das zu bewältigen war, nicht nur der Hallenbad-Bau. Auch die Parkfläche musste noch verändert werden, damit z. B. auch große Busse in jedem Fall die „Kurve kriegen“.

 

Hallenbad-Ausschusssitzung November 2019 mit (von links) Jürgen Brockmann, Dr. Horst Baier und dem Vorsitzenden Markus Frerker.

Dank von Markus Frerker.

„Danke. Da steckt scheiß viel Arbeit drin“: Die Dankesworte von Markus Frerker, bis vor Kurzem der Vorsitzende des Planungsausschusses, kamen sicht- und hörbar von Herzen. Markus Frerker, inzwischen Teil der neuen Doppelspitze der CDU-Fraktion, erinnerte an das Viele, womit man sich im Laufe des Planungsprozesses schon in aller Ausführlichkeit beschäftigt hatte.

Was bitte schön ist „Myrtha Renov“? Zu den Sitzungen, in denen allen Beteiligten schon mal der Kopf rauchen konnte vor lauter Infos und Zahlen, gehörte z. B. eine im November 2019 (mehr dazu hier). Apropos Zahlen…

 

Die neue Zahl für die Gesamtkosten: 8,35 Mio. €.

Dem Vortrag von Jürgen Brockmann zum fertigen Plan folgten seine Ausführungen zu den Kosten. In der Novembersitzung des Planungsausschusses im Jahr 2019 beliefen sich die Kostenschätzungen für das Hallenbad auf bis zu 7,57 Mio. €. Die neue Zahl: 8,35 Mio. €.

Bei aller Sorgfalt, mit der bislang gerechnet wurde: Kalkulationen, auch dazu äußerte sich Jürgen Brockmann, sind ein schwieriges Terrain. Und das nicht nur, weil niemand vorauszusehen vermag, wie am Ende die Angebote, die zu den Ausschreibungen hereinkommen, tatsächlich aussehen werden.

 

Baubeginn soll im März 2021 sein. Bürgschaft beschlossen.

Der Samtgemeinderat machte am 23. Juni mit seiner Zustimmung zu der entsprechenden Beschlussvorlage den Weg frei für die nächsten Schritte. Dazu gehört, dass die Architekten und Fachplaner beauftragt werden, „die weiteren Planungsschritte der Leistungsphasen 4-8 durchzuführen und die Genehmigungsplanung für den Bauantrag gemäß aktuellem Bauzeitenplan im August 2020 beim Landkreis Osnabrück einzureichen“. Mit dem Bau begonnen werden soll im März 2021.

Ein Beschluss wurde auch in Sachen Finanzierung gefasst. So benötigt die HaseBäder GmbH zur Finanzierung des Hallenbau-Neubaus ein Darlehen in Höhe von 7 Mio. €. Der Rat beschloss, dass die Samtgemeinde für diesen Kredit eine Ausfallbürgschaft in Höhe des Kreditbetrags übernimmt.

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