Alfhausen, Ankum, Gehrde, Bersenbrück: In Sachen neue Stromtrasse stehen Gemeinden und Bürger unter Strom. Am 12. Oktober kann sich in Bersenbrück jeder selbst ein Bild vom Stand der Dinge machen. Dann lädt der Netzbetreiber Amprion zu einem Bürger-Infomarkt ein.
Gewaltige Höchstleistungs-Stromtrassen von Nord nach Süd sind eine „Begleiterscheinung“ der Energiewende. Von Bedeutung für die Samtgemeinde Bersenbrück ist die geplante 380-kV-Leitung zwischen Conneforde und Merzen. Derzeit gibt es drei Untersuchungstrassen, die die Orte Alfhausen, Ankum, Bersenbrück und Gehrde berühren.
Erdverkabelung statt Freileitung?
Die Stromtrassen sind – wie fast alle bisherigen Höchstspannungsleitungen in Europa – als Freileitungen geplant. Erdverkabelungen sind nicht nur technisch aufwändig. Bislang erlaubte der Gesetzgeber nur, auf Pilotstrecken Erfahrungen mit Teilverkabelungen zu gewinnen.
Wie sicher und zuverlässig die Technologie Erdverkabelung in der Höchstspannung überhaupt ist, dazu gibt es noch keine belastbaren Erkenntnisse. Ob die Erdverkabelung als Alternative zur Freileitung möglich sein wird, ist noch nicht entschieden. Es wird jedoch eine Gesetzesänderung erwartet.
Ein Experteneinwand gegen die Erdverkabelung lautet: Um die Kabel herum wird das Erdreich bis zu 20 Grad warm. Das beeinflusst die Flora und Fauna und kann Probleme für die Landwirtschaft und in Schutzgebieten zur Folge haben.
Samtgemeinde Bersenbrück: Die bisherige Planung der Korridore.
Jeder der bislang skizzierten Grobkorridore hat eine Breite von 5 km. Welche Orte in der Samtgemeinde Bersenbrück wie berührt sein könnten, zeigen die Grobkorridore „West“ und „Mitte“.
Grobkorridor „West“: Dessen westlicher Teil passiert Ankum und Merzen auf der westlichen Seite. Der mittlere Teil verläuft zwischen Ankum und Bersenbrück. Die östliche Untervariante quert im Süden die Engstelle zwischen Ankum und Bersenbrück und führt in geringerem Abstand westlich an Alfhausen vorbei.
Grobkorridor „Mitte“: Der teilt sich im südlichen Abschnitt in zwei Untervarianten auf. Dabei würde Gehrde auf östlicher oder westlicher Seite umfahren. Südlich von Bersenbrück schwenkt der Korridor leicht nach Westen, um den Ortskern von Alfhausen zu umgehen.
So nicht – heißt es bislang aus den Gemeinden.
Ankums Bürgermeister Detert Brummer-Bange (UWG) formulierte bereits im Juli Ankumer Forderungen. Auch Gehrdes Bürgermeister Günther Voskamp (Bündnis90/Die Grünen) brachte zu Papier, was aus Gehrder Sicht gegen die bisherige Planung spricht. In Bersenbrück wurde am 24. September im Bauausschuss über das Thema informiert.
Gefordert wurden bislang andere Streckenverläufe (entlang der Autobahn) oder die Erdverkabelung. Die Samtgemeinde Bersenbrück hat eine mit den Mitgliedsgemeinden abgestimmte Stellungnahme zum Raumordnungsverfahren abgeben.
Die Samtgemeinde Bersenbrück fordert, „die Untersuchungsräume noch einmal unter der Voraussetzung Erdverkabelung neu zu prüfen“. Und sie „bittet ausdrücklich darum, die bisher ausgeschlossene Variante D entlang der Autobahn unter diesem Gesichtspunkt zu überprüfen“. Außerdem wird zu den von der Trasse berührten Orten vorgetragen, welche Fakten wie geplante Wohngebiete usw. in der bisherigen Planung nicht berücksichtigt wurden. Hier das Schreiben im Wortlaut.
Widerstände über Widerstände.
Im dem anstehenden Raumordnungsverfahren werden Korridore mit einer Breite von einem Kilometer betrachtet. Die genehmigende Behörde entscheidet dann, in welchem Vorzugskorridor die Trassenplanung vorgenommen werden soll. Mit einem Raumordnungsbescheid zu einem Korridor, in dem die Leitungstrasse geplant wird, wird erst 2017 gerechnet.
Eine Trassenführung zu planen, ist nicht leicht. Raumwiderstand heißt im Fachjargon, was einer Streckenführung im Wege steht. Solche Raumwiderstände gibt es landauf, landab reichlich. Dazu gehören vor allem die bewohnten Gebiete.
Jeder Ort und jedes Einzelhaus ein Raumwiderstand. Dazu kommen die Vorranggebiete für Natur und Landschaft und der Faktor ruhige Erholung. In der Samtgemeinde z. B. entlang der Hase. Ein Ort wie Alfhausen hat ein hohes Konfliktpotential, weil rund um das Naturschutzgebiet Alfsee ein 1.000-Meter-Puffer eingehalten werden muss. Der Abstand zu Wohn- und Mischgebieten muss 400 m betragen und der zu Einzelwohnanlagen 200 m.
Um 14 Uhr Bürgermeister und Räte, ab 16 Uhr die Bürger.
Am Montag, 12. Oktober, gibt es um 14.00 eine Info-Veranstaltung für Bürgermeister und Ratsmitglieder. Ab 16 Uhr können sich dann die Bürger informieren. Niemand muss um 16 Uhr da sein. Der Info-Markt ist eine zwischen 16 und 20 Uhr offene Veranstaltung. In diesem Zeitraum kann jeder kommen und gehen.
Bürger-Infomarkt
Montag, 12. Oktober, 16 bis 20 Uhr
Hotel Hilker
Bramscher Str. 58
49593 Bersenbrück
der mensch wird nicht gewichtet,die technik ist überholt und unnötig.menschen sind sehr freundlich ,aber wie wird denn die meinung von euch bewertet:
wird keine natur zerstört -wird auch kein strommast zerstört…..?
DIES KÖNNTE DEN BAU DER ANLAGEN SO SEHR VERTEUERN DAS DIE INVESTOREN (und die politischen statisten)
EINNFACH DIE LUST VERLIEREN UND ANDERE MÄRKTE AUSBEUTEN !!!!