2 Tage Berufsorientierung der intensiven Art

Hausmesse in der Von-Ravensberg-Schule in Bersenbrück – und damit auch in diesem Jahr wieder viele Kontakte zwischen Schülerinnen und Schülern der 9. Klassen und Betrieben aus der Region.

Auf Tuchfühlung mit dem Beruf Tischler/in am Stand der Tischlerei Bekermann.

12. November, 11 Uhr, schon von außen zu sehen: Viele Stände in der Aula der Von-Ravensberg-Schule. Sie signalisieren, dass hier Besonderes läuft. Für die 9. Klassen ist mal wieder Hausmesse-Zeit. In diesem Jahr ist diese Veranstaltung eine Kontaktbörse für gut 80 Schülerinnen und Schüler sowie 17 Betriebe aus der Region.

Und weiter zum nächsten Stand: Ein volles Messe-Programm für die Neuntklässler.

 

Berufsnahe Einblicke. „Besser als gedacht“.

Michelle und Evelyn haben sich gerade bei Stahlbau Wurst informiert. „Besser als gedacht“ fanden sie diese Zusammenkunft, die zu ihrem Pflichtprogramm gehörte. In einer ersten Runde absolvieren die Schülerinnen und Schüler 8 Termine bei Betrieben, die ihnen vorgegeben wurden, erläutert Dominik Welp, der gemeinsam mit Christoph Düvel das Berufsorientierungskonzept der Bersenbrücker Oberschule koordiniert.

Bei Wurst Stahlbau: Wäre Metallbauer/in eine Option oder Kauffrau für Büromanagement?

Sinn und Zweck dieser Vorgabe ist, mit möglichst vielen und unterschiedlichen Betrieben und Berufen in Kontakt zu kommen. Eigene Vorlieben der Schülerinnen und Schüler bestimmen dann im „freien Teil“ am Nachmittag das jeweilige Programm.

 

Wandputz aufbringen, Blech formen, pflegen…

An allen Ständen Betrieb, Gespräche und Erklärungen, nach ca. 15 Minuten geht’s für die Schülerinnen und Schüler weiter zum nächsten Stand. Absolviert wird ein Pensum, bei dem einem zwischenzeitlich schon mal der Kopf rauchen kann.

Artur hat Blech zu einer Zettelhalterung geformt.

Es geht bei dieser Hausmesse aber nicht allein um den Kopf, ums Fragen und Zuhören. Eine wichtige Rolle spielt das praktische Erleben, das Ausprobieren von Tätigkeiten, die der jeweilige Beruf mit sich bringt.

Artur kann z. B. nach Hause tragen, was er bei Wiegmann Umformtechnik schuf: Er formte Blech, das jetzt als Zettelhalter dient. Bei Maler Schulte wird Wandputz aufgetragen und der weitere Rundgang mit Dominik Welp zeigt, dass sich alle Betriebe so einiges haben einfallen lassen, um Schülerinnen und Schüler für sich und die jeweiligen Ausbildungsberufe zu begeistern. Bereit stehen da z. B. auch Azubis als Ansprechpartner für die potentiellen Azubis von morgen.

In diesem Jahr dabei: Wiegmann Umformtechnik, Kreiling Futtermittel, Tellen Maschinenbau, Stahlbau Wurst, das Ambulante Dienstleistungszentrum (ASD), das Pflegeheim St. Josef, Ter Heide Gebäudetechnik, PPS Pipeline Systems, Autohaus Wernsing, Schockemöhle Logistics, die Fachschule Heilerziehungspflege HeP Quakenbrück, die Heilpädagogische Hilfe BSB und als Newcomer HTS Birse, Maler Schulte, Tischlerei Bekermann, die Kita Astrid Lindgren plus Berufsbildende Schulen sowie RUF Lebensmittelwerk.

Bei Maler Schulte: Einblicke in die vielfältigen Tätigkeiten des Maler-Handwerks.

 

„Sehr interessiert“. Ein „Highlight“

17 Unternehmen sind in diesem Jahr auf der Hausmesse vertreten, und die meisten bilden in mehreren Berufen aus. Fachkraft für Lebensmitteltechnik, Anlagenmechaniker/in, Erzieher/in, Tiefbaufacharbeiter, Altenpfleger/in, Technischer Produktdesigner/in: Das sind nur einige der Berufe, über die sich die Schülerinnen und Schüler informieren können.

Wernsing-Auto, das selbständig einparkt.

In der Aula unterwegs ist auch Schulleiter (komm.) Ludger große Holthaus. Die Hausmesse sei „ein Highlight“, sagt er, und für die Betriebe mit viel Aufwand verbunden. Was die Anzahl der Unternehmen angeht, habe man in diesem Jahr alles Bisherige „getoppt“. Er habe auch die Rückmeldung bekommen, dass die Schülerinnen und Schüler „sehr motiviert“ seien.

Der Augenschein bestätigt das, denn es wird überall intensiv „getalkt“ und gewerkelt. Draußen auch noch eine besondere Demonstration. Das Autohaus Wernsing hat ein halbautonom fahrendes Auto mitgebracht. Cool zu sehen, wie das ganz von alleine in eine Parklücke hineinfährt. Der Fahrer muss nur einen Knopf drücken und braucht ansonsten nichts mehr zu tun.

Dauerbegleiter Berufsorientierung. Die Berufsorientierung gehört von Anfang an zum Lernprogramm der Bersenbrücker Oberschule. Ab der 7. Klasse wird’s intensiver. Zum Maßnahmepaket gehören da z. B. Betriebserkundungen, Praxistage, freiwillige Praktika, Berufsberatung und die alljährliche Hausmesse.

Eine Fachkraft für Lebensmitteltechnik werden? RUF vermittelte, was eine solche Fachkraft macht.

 

Ein Win-Win-Projekt.

Die Hausmesse hat sich als Win-Win-Projekt für alle Beteiligten erwiesen. Der Schule eröffnet eine enge Zusammenarbeit mit den Betrieben aus der Region beste Möglichkeiten, die Schülerinnen und Schüler darin zu unterstützen, einen ihren Fähigkeiten und Neigungen entsprechenden Berufsweg einzuschlagen.

Bei Ter Heide Gebäudetechnik: Aus Arbeitsmaterial mal etwas anderes – ein Herz – formen.

Für die Betriebe liegen die Vorteile vor dem Hintergrund des demographischen Wandels und des sich verschärfenden Fachkräftemangels auf der Hand: Sie kommen mit vielen potentiellen Azubis und möglichen Fachkräften von morgen in Kontakt.

Dominik Welp beim Aushang der festen Kooperationspartner der Oberschule.

So mancher Schüler hat schon einmal mit diesem und jenem Beruf geliebäugelt. Ab der 9. Klasse wird es jedoch ernst mit der Frage, welcher Beruf es schlussendlich sein soll. Die Hausmesse bietet Entscheidungshilfe und erweitert den Horizont. So entdeckte an den Hausmesse-Tagen schon so mancher einen Beruf für sich, an den er oder sie vorher gar nicht gedacht hatte.

Die Hausmesse, die am 13. November endet, ist der Hauptakt einer insgesamt einwöchigen Berufsorientierung. Ihr folgen weitere Vorbereitungen auf den Einstieg ins Berufsleben. Wie stelle ich es an, mich erfolgversprechend zu bewerben, steht da z. B. auf dem Programm.

Was macht eigentlich ein Tiefbaufacharbeiter/in? Bei HTS Birse gab’s da Einblicke.

„Viele Schülerinnen und Schüler haben schon vor Verlassen der Schule einen Ausbildungsvertrag in der Tasche“, so Dominik Welp. Das ist für alle die Krönung der Bemühungen um eine bestmögliche Berufsorientierung: Für die Von-Ravensberg-Schule, für die Betriebe – und allen voran für die Schülerinnen und Schüler.

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