Kettenkamp: Aula-Neubau könnte zunächst dem Rotstift zum Opfer fallen

Die Grundschule in Kettenkamp braucht eine energetische Sanierung.
Die Grundschule in Kettenkamp braucht eine energetische Sanierung.

Die Grundschule in Kettenkamp braucht eine energetische Sanierung.

Kettenkamp, Gehrde, Ankum, Bersenbrück: Überall besteht Bedarf an wünschenswerten, von der Samtgemeinde zu finanzierenden oder mit zu finanzierenden Investitionen in Schulen, KiTas, Sportstätten. Das alles summiert sich in einer Weise, die zum Nachdenken über Prioritäten zwingt und über die Frage, „was geht wann und wie?“. Aktuell geht es um Kettenkamp.

 

Gehrde und Kettenkamp: „Gleiches Unrecht für alle“?

Bei der Eröffnung der neuen Turnhalle in Gehrde bat Samtgemeindebürgermeister Horst Baier die Gehrder um Geduld und damit um Verständnis dafür, mit dem Ausbau der Grundschule erst 2019 zu beginnen. Wegen der zu erwartenden Kosten von etwa 2,2 Millionen Euro.
„Es muss aufs Geld geschaut werden“, sagt Günther Voskamp, der Bürgermeister von Gehrde. In dem Punkt geht er mit Baier mit. Er fordert aber „gleiches Unrecht für alle.“ Aus seiner Sicht heißt das: Gehrde ist bereit zu schieben, erwartet aber im Gegenzug, dass auch Kettenkamp und andere einen Beitrag zu dem Ziel leisten, in der Samtgemeinde aufs Geld zu schauen.

 

Günther Voskamp, der Bürgermeister von Gehrde, setzt auf Solidarität in der Samtgemeinde.

Günther Voskamp, der Bürgermeister von Gehrde, setzt auf Solidarität in der Samtgemeinde.

Zunächst keine neue Aula für Kettenkamp?

Kettenkamp hätte gerne 1,2 bis 1,5 Millionen für Baumaßnahmen an der Grundschule. Da geht es zum einen um eine neue Aula und zum anderen um eine energetische Sanierung, also um Dinge wie die Heizungsanlage, um die Isolierung von Dach und Fassade usw. Den Grundschul-Altbau zu sanieren, geht ins Geld.
Da die Heizungsanlage zwingend ausgebaut werden muss, ist anzunehmen, dass die energetische Sanierung erfolgen muss und wird. Wenn auch Kettenkamp einen Beitrag dazu leisten soll, aufs Geld zu schauen, bliebe nur eines: Den Neubau der Aula zu verschieben.
Ob Kettenkamp bereit ist, Abstriche zu machen, und wie die Sache am Ende ausgeht, bleibt abzuwarten. Endgültig fallen die Würfel im Samtgemeinderat. Die nächste Ratssitzung findet am 15. Juli statt. Im Samtgemeinderat haben Kettenkamper Ratsvertreter schon einmal für einen handfesten „Coup“ gesorgt. Mehr dazu hier.

 

Ein einfach weiter so kann es nicht geben.

Der Schuldenstand der Samtgemeinde Bersenbrück entwickelt sich seit vielen, vielen Jahren nur in eine Richtung – nach oben. Die Verschuldung stieg auch seit dem Amtsantritt Baiers weiter an, auf inzwischen 29 Millionen Euro (Haushalt 2015). Es war eine Weiterverschuldung mit Ansage: „Eine Erhöhung der langfristigen Verschuldung ist akzeptabel“, war im ersten Baier-Haushalt 2013 zu lesen, „wenn damit die Entwicklungsschwerpunkten der Samtgemeinde unterstützt werden“ wie zum Beispiel der Ausbau der kinder- und familienfreundlichen Angebote. Mehr dazu hier.
Die aktuelle Debatte über Bauvorhaben in Kettenkamp und Gehrde verweist darauf, dass Kurskorrekturen nötig sein könnten; dass zumindest umfassendere Antworten gegeben werden müssten auf die Fragen „was wie und wann“ gehen kann und soll.

 

Interview mit Samtgemeindebürgermeister Dr. Horst Baier: „Ende des Jahres Vorschläge zur Haushalts-Konsolidierung“

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