Neues zum Bahnhalt Alfhausen: Nur ein „Ja, aber…“

Der einstige Bahnhof Alfhausen ist heute Privatbesitz und so müsste ein neuer Bahnhalt gebaut werden.
Der einstige Bahnhof Alfhausen ist heute Privatbesitz und so müsste ein neuer Bahnhalt gebaut werden.

Der einstige Bahnhof Alfhausen ist heute Privatbesitz und so müsste ein neuer Bahnhalt gebaut werden.

Alfhausen kann weiterhin guten Mutes sein, ist seit heute Schwarz auf Weiß nachzulesen, aber wer auf eine schnelle Realisierung des Bahnhalts gesetzt hat, wird enttäuscht. Alfhausen gehört nicht, ließ der niedersächsische Verkehrsminister Olaf Lies heute wissen, zu den „uneingeschränkt positiv“ bewerteten Stationen, sondern nur zu den „mittel- bis langfristig“ zu verwirklichenden Projekten.

„Wir sorgen für mehr Mobilität der Menschen in unserem Land“ heißt es in der Pressemitteilung des Ministers. Alfhausen muss allerdings noch auf Fortschritte bei der Mobilität warten. Der Bahnhalt gehört zu den Stationen, die „positiv bewertet“ wurden. Dem folgt jedoch das Aber.

Diese Haltestellen können, wie es im Ministeriumsdeutsch heißt, „aber im heutigen Fahrplan noch nicht problemlos integriert bzw. aufgrund nötiger Infrastrukturmaßnahmen nur mittel- bis langfristig realisiert werden“. Frei übersetzt: Es wird noch dauern. Das Ministerium ist offensichtlich noch nicht davon überzeugt, dass, wenn Züge in Alfhausen halten, andernorts auch Anschlusszüge erreicht werden.

Warum genau Alfhausen nicht als „uneingeschränkt positiv bewertet wurde“, wird zu klären sein. Zur Frage Fahrplan/Anschlüsse hatte die Samtgemeinde bereits ein Gutachten in Auftrag gegeben. Das wurde Minister Lies Anfang diesen Jahres von Alfhausens Bürgermeister Klaus Wübbolding (CDU) überreicht. Zu den uneingeschränkt positiv bewerteten Stationen gehört zum Beispiel Osnabrück-Rosenplatz.

Realisierung bis 2020?

Bürgermeister Wübbolding zum Stand der Dinge: „Alfhausen kann mit dieser Entscheidung nach dem langen Kampf zunächst einmal zufrieden sein. Die jetzige Entscheidung ist weniger, als wir uns erhofft haben, und wirft einige Fragen auf.  Es ist aber mehr, als wir noch vor einigen Monaten in der Hand hatten. Daher freue ich mich über eine klare Perspektive für einen Bahnhalt in Alfhausen. Nach meinen jetzigen Informationen bedeutet die Mittelfristigkeit eine Realisierung bis 2020/2021.

Warum z.B. Jaderberg in den Fahrplan integriert werden kann, obwohl diese Haltestellen die gleiche Verzögerung verursacht wie ein Haltepunkt in Alfhausen, muss in weiteren Detailgesprächen sicherlich erläutert werden. Auch weiß ich jetzt noch nicht, welchen Einfluss ein zusätzlicher Bahnhof „Rosenplatz“ auf die Einbindung Alfhausens in den Fahrplan hatte. Nach  Aussage des Ministers, wird es hierzu in den Mitteilungen an die Gemeinden weitere Erläuterungen geben. Die gilt es zunächst abzuwarten.“

„Weiterhin nach Kräften unterstützen“.

Für den Bahnhalt in Alfhausen haben sich, gemeinsam mit Alfhausens Bürgermeister Klaus Wübbolding, alle politisch Verantwortlichen in der Samtgemeinde Bersenbrück stark gemacht. Der große Rückhalt, den es über alle politischen Parteien hinweg gab, ist also weiterhin gefragt, um Hannover „Beine“ zu machen: Damit zu klärende Fragen bald geklärt werden, damit der Bahnhalt „mittelfristig“ realisiert wird und nicht in Richtung „langfristig“ rutscht.

Ankums Bürgermeister Detert Brummer-Bange (UWG) sagte klartext: „Wir werden das Projekt weiterhin nach Kräften unterstützen, weil das eine sehr sinnvolle Infrastrukturmaßnahme für die gesamte Region ist.“ Nach dem bisherigen Engagement ist davon auszugehen, dass Alfhausens Bürgermeister weiterhin auf die Unterstützung aller seiner Kollegen setzen kann. Einen ausführlichen Bericht zum Bahnhalt Alfhausen finden Sie hier.

 

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